Zum Hauptinhalt springen

Blaulicht

Bundesweit einmalige Aktion: Polizei und Friseure wollen Senioren vor Betrügern schützen

 |  Blaulicht

Lüneburg/Uelzen. Laut repräsentativer Umfragen besuchen mehr als die Hälfte der Männer spätestens nach acht Wochen wieder ihre Friseurin oder ihren Friseur. Frauen nehmen im Schnitt ungefähr alle zwölf Wochen einen Termin bei der Friseurin oder dem Friseur ihres Vertrauens wahr. "Damit hätten wir vier- bis sechsmal im Jahr die Möglichkeit, unsere gut 320.000 Bürgerinnen und Bürger in den drei Landkreisen oder deren Angehörige über den Besuch im Friseursalon direkt vor Ort auch mit Präventionsinfos zu erreichen. Das wäre klasse!", so die Leiterin der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen, Stefanie Lerche.

Gemeinsam mit den Innungen "Lüneburg" und "Lüneburger Heide" und ihren mehr als 60 angeschlossenen Friseursalons geht die Polizei-Prävention seit März neue Wege und möchte während des Haareschneidens, Frisierens oder bei der Dauerwelle gerade ältere Menschen erreichen und sensibilisieren, die über die klassischen Medien oder auch Socialmedia- und Messenger-Angebote nicht erreicht werden können. Neben dem klassischen Gespräch über die gängigen Betrugsmaschen, auch durch die Friseurinnen und Friseure, setzen die Verantwortlichen auf Plakate, Flyer und spezielle Terminzettel mit Präventionshinweisen, die bis zum nächsten Friseurbesuch in den Haushalten der Menschen landen. Der Clou dabei ist, dass diese Terminzettel erfahrungsgemäß zu Hause an exponierten Plätzen wie der Pinnwand, am Telefon oder in der Küche gut sichtbar aufbewahrt werden, dort mehrere Wochen (bis zum nächsten Termin) verbleiben und für "den Fall der Fälle" gut sichtbar sind.

Für weitergehende Informationen wird auf die Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention von Bund und Ländern www.polizei-beratung.de auch mit einem QR-Code verwiesen. Nicht nur für die ältere Generation gibt es in Zusammenarbeit mit LünePlatt auch Hinweise auf Plattdeutsch. Mit der Aufforderung "Weiterleiten, teilen und darüber sprechen!" appellieren die Verantwortlichen zum Mitmachen und darüber sprechen, um zu weiteren Zielgruppen vorzudringen und damit die Präventionskampagne zum Seniorenbetrug verstärken. Gerade für den familiären Bereich gilt: „Es ist Ihr Erbe, welches an die falschen Hände gerät!"

Für ihre Kreativität und immer wieder neuen Ideen und Wegen in der Präventionsarbeit ist die Polizei in Nord-Ost-Niedersachsen überregional bekannt.

Betrugsmaschen wie "Schockanrufe, Enkeltrick, Falscher Polizeibeamter, WhatsApp-Betrug & Co" sind bundesweit und auch in der Region allgegenwärtig. Fast täglich versuchen professionelle Tätergruppe insbesondere ältere Menschen "über's Ohr zu hauen". Allein in den letzten zwölf Monaten registrierte die Polizei in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-D. und Uelzen mehr als 1.000 Fälle mit einem Schaden von mehreren hunderttausend Euro.

Fotos: Polizei