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Blaulicht

Verheerende Brände in Spanien: Uelzener Feuerwehrleute helfen beim Kampf gegen die Großfeuer

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Uelzen/Landkreis. In Spanien lodern weiterhin verheerende Brände, die zerstörte Fläche ist inzwischen doppelt so groß wie der Bodensee. Die spanische Regierung hat deswegen andere europäische Nationen um Hilfe gebeten - und die kommt jetzt, unter anderem aus dem Landkreis Uelzen:

Wie das Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) mitteilt, hat das Königreich ein Hilfeersuchen über das europäische Katastrophenschutzverfahren gestellt. Aufgrund bestehender Absprachen entsendet Niedersachsen gemeinsam mit NRW Feuerwehrleute mit modernster Technik. Am gestrigen Sonntag um 11.20 Uhr machten sich 14 Einsatzkräfte mit ihren Einsatzfahrzeugen auf den Weg ins Einsatzgebiet. 

Das Personal besteht aus Kräften aller vier niedersächsischen GFFF-V Einheiten sowie zwei Mitarbeitenden des NLBK. In Orleans werden sie sich mit Kräften aus NRW vereinen und gemeinsam nach Spanien verlegen. Die Einsatzleitung liegt bei NRW. Der Einsatzort wird derzeit mit den spanischen Behörden abgestimmt. Der Einsatz ist zunächst bis zum 31. August geplant.

Die Uelzener Brandschützer sind dabei ein Team mit Kameraden aus dem Landkreis Gifhorn: Wie die Uelzener Nachrichten berichtetet, haben sie voriges Jahr gemeinsam eine Vegetationsbrandeinheit GFFF-V3 (Ground Forest Fire Fighting-Vehicles) aufgestellt. Diese Einheit ist eine von vier spezialisierten Katastrophenschutzeinheiten, die das Land Niedersachsen zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden ins Leben gerufen hat. Sie kann im Bedarfsfall nicht nur landesweit, sondern wie jetzt auch europaweit zum Einsatz kommen – und ist somit ein wesentlicher Bestandteil im europäischen Katastrophenschutzsystem.

Die GFFF-V3 ist speziell für die besonderen Anforderungen in der Vegetationsbrandbekämpfung ausgelegt. Insgesamt 52 Feuerwehrfrauen und -männer aus verschiedenen Ortsfeuerwehren der Kreise Gifhorn und Uelzen bilden die Einheit.

Die Ausstattung der hervorragend ausgebildeten Einheit ist auf die extremen Bedingungen bei Vegetationsbränden zugeschnitten. Zum Fuhrpark zählen neben einem geländegängigen VW T5 Widder vier hochmoderne Löschfahrzeuge des Typs CCFM 3000 „Niedersachsen“ (Camion Citerne Feux de Forêts de classe M – Waldbrand-Tankwagen der Klasse M). Ergänzt werden diese durch einen Gerätewagen-Logistik, der die Versorgung mit zusätzlicher Ausrüstung sicherstellt. 

Laut „tagesschau.de" wüten in Spaniens Süden und Westen derzeit etwa 20 aktive Großbrände.

Hitze, Trockenheit und die Winde erschwerten die Löscharbeiten. Seit mehr als zwei Wochen hält eine extreme Hitzewelle Spanien fest im Griff. Das Brandrisiko ist fast überall dramatisch hoch. In den vergangenen knapp zwei Wochen zerstörten die Flammen nach offiziellen Angaben bereits rund 1.150 Quadratkilometer - eine Fläche mehr als doppelt so groß wie der Bodensee.

Fotos: Niedersächsisches Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz