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Blaulicht

Bad Bodenteich: Polizei ermittelt wegen grausamer Tötung neugeborener Kätzchen

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Bad Bodenteich. Die Polizei ermittelt in einem Fall grausamster Tierquälerei in Bad Bodenteich. Polizeisprecher Kai Richter bestätigt einen gemeinsamem Einsatz von Polizei und Veterinäramt im Juli. Aufgrund der Brutalität der Vorfälle warnen wir an dieser Stelle ausdrücklich: Besonders sensible Menschen sollten an dieser Stelle nicht weiterlesen.

Besonders schlimm: Der Verdächtige soll seine grausamen Fantasien seit Jahren ausgelebt haben, auch in der Nachbarschaft wusste man offenbar von extremer Brutalität gegenüber kleinen Katzen. „Ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde eingeleitet. Polizei und Veterinäramt haben dabei zwei sehr junge tote Katzen im Wohngebäude festgestellt“, sagt Polizeisprecher Richter.

Und so kam die Sache ans Licht: Im Juli bekam eine Zeugin mit, wie dort gerade geborene Kätzchen in Gläser gesteckt und durch Ersticken getötet wurden. Die Frau schritt zur Tat: Sie holte eines der gerade geborenen Tiere rechtzeitig vom Grundstück und brachte es in Sicherheit. Und sie rief den Verein Katzen-Hilfe Uelzen e.V. an. Die Zeugin berichtete, dass in dem privaten Wohnhaus in Bad Bodenteich seit Jahren neugeborene Kätzchen getötet wurden - indem ein Mann sie in Schraubgläser stopfte und ersticken ließ. Offenbar sah der Täter dann bewusst zu, wie die Kätzchen sich zu Tode quälten.

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Vereins Katzen-Hilfe Uelzen: „Unmittelbar nach ihrem Anruf fuhr ich zur Polizeidienststelle in Bad Bodenteich und schilderte der diensthabenden Beamtin den Sachverhalt. Dann kontaktierte ich umgehend telefonisch das Veterinäramt Uelzen und schilderte auch dort den Sachverhalt. Ich bat um sofortige Maßnahmen. Wenige Minuten später erhielt ich einen Rückruf vom Veterinäramt. Man teilte mir mit, dass ein Einsatzteam des Veterinäramts gemeinsam mit einem Streifenwagen zur genannten Adresse unterwegs sei. Ich wurde gebeten, mich ebenfalls dorthin zu begeben.“

Die ehrenamtliche Helferin: „Es lief einfach hervorragend. Das Veterinäramt hat in kürzester Zeit reagiert und war mit einem Fahrzeug vor Ort.“

Als sie in das betreffende Haus kamen, sei ein Bewohner, ein erwachsener Mann, gerade wach geworden: „Gegenüber der Veterinärin und der Polizei räumte er nach kurzer Befragung ein, die Kitten auf die von der Hinweisgeberin beschriebene Weise getötet zu haben.“ Im oberen Stockwerk sah die Vereins-Mitarbeiterin, wie eine Mitarbeiterin des Veterinäramts gerade ein Schraubglas mit zwei toten Kätzchen sicherstellte. Der Täter soll Gläser mit toten Kätzchen aufgehoben und gesammelt haben.

Für den Verein Katzen-Hilfe stellt sich die Situation so da: In dem Haus lebten mehrere ausgewachsene Katzen. Und wenn die weiblichen Tiere einen neuen Wurf bekamen, nahm sich der Täter die gerade geborenen Katzenbabys und schlug wieder zu. Die Polizei bestätigt: „Mehrere ausgewachsene Katzen wurden durch das Veterinäramt dem Besitzer entzogen.“ Die Mitarbeiterin der Katzen-Hilfe: „Ich besprach mit dem Veterinäramt, dass ich vorerst die erwachsenen Katzen bei mir aufnehmen würde. Ich erklärte mich bereit, zu versuchen, das gerettete Kitten mit seiner Mutter wieder zusammenzuführen.

An diesem Tag konnten zwei weibliche, erwachsene Katzen vom Veterinäramt gesichert werden. Ein unkastrierter Kater befand sich zum Zeitpunkt des Einsatzes im Freigang und konnte daher nicht eingefangen werden. Seine Sicherung sollte zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Inzwischen hat sich auch die Tierhilfe Wolfsburg beteiligt und hilft bei der Versorgung der Katzen.

Der Besitzer wurde laut Polizei sofort mit einem Haltungsverbot belegt. Damit ist die Sache aber für ihn noch nicht ausgestanden. Die Polizei hat ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. In Deutschland kann Tierquälerei mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden.

Symbolfoto: Adobe Stock