Uelzen. Der neue städtische Eigenbetrieb Kultur-Tourismus-Stadtmarketing (KTS) hat Anfang des Jahres unter der Geschäftsführung von Alexander Hass seinen Betrieb aufgenommen – mitten in der Pandemie, wegen der unter anderem 2020 die 750-Jahr-Feier der Hansestadt abgesagt werden musste. Wie geht man mitten im Lockdown an das neue Veranstaltungsjahr heran? „Man muss immer im Hinterkopf haben, dass Corona nicht schlagartig weg sein wird“, hält Hass im Gespräch mit den UEN fest: „Wir werden die Diskussion gar nicht erst anfangen, ob wir Gäste nur mit Impfausweis zu Veranstaltungen lassen. Es geht vor allem darum, sichere Konzepte zu entwickeln, etwa für das Hansefest, das ein Highlight werden soll.“ Man werde auch nach Überwindung der Pandemie nicht sagen können, dass alles wieder sei wie früher: „Die Krise hat ja etwas mit uns allen gemacht.“ Es werde darum gehen, über die Art der bisherigen Veranstaltungen zu reflektieren und Gefährdungspotenziale zu beseitigen.
Auch die KTS kann im Moment nur auf Sicht fahren: „Man kann gewisse Dinge jetzt schon reservieren. Bei uns sind ja auch viele Mitstreiter aus der Bürgerschaft und der Politik mit im Boot. Wenn unser erster Haushalt im März verabschiedet ist, können wir dann richtige Verträge machen“, gibt der Geschäftsführer einen Ausblick auf die kommenden Wochen.
Die KTS hat in der derzeitigen Situation vor allem auch die Zukunft der Uelzener Innenstadt im Blick und will den krisengebeutelten Einzelhandel weiterhin nach Kräften unterstützen: „Wir müssen dem Handel Plattformen schaffen, beispielsweise in den Sozialen Medien.“ Die erfolgreiche Liefer-Aktion „Uelzen hilft“ läuft weiter. Hass: „Das ist wirklich toll. Wir hatten inzwischen mehr als 1000 Bestellungen.“ Viele Helfer seien seit Anfang an dabei. Die Innenstadt müsse aber weiter gestärkt werden. Es sei eine Aufgabe der KTS, dafür entsprechende Konzepte zu liefern. Ein starkes Symbol der Unterstützung seitens der Bürger: „Es sind noch Stadtgutscheine im Wert von 100.000 Euro im Umlauf.“ Die ursprüngliche Idee stammt aus der Zeit des ersten Lockdowns: Gutschein kaufen, warten, bis die Geschäfte und Gastronomien wieder aufhaben, einlösen.
Der Eigenbetrieb Kultur-Tourismus-Stadtmarketing hat natürlich auch die Wieder-Eröffnung des Theaters an der Ilmenau Ende September nach der umfassenden Sanierung im Blick: Für das 742 Sitze große Haus wird ab Anfang Oktober ein Betreiber für Catering und Garderobe gesucht, um den Besuch des Theaters noch attraktiver zu machen: „Es ist außerdem ein zusätzliches Standbein für einen Gastronomen, was in dieser Zeit vielleicht hilfreich ist“, so Alexander Hass. Michael Michalzik
Foto (Stadt Uelzen): KTS-Geschäftsführer Alexander Hass