Kuh misshandelt: PETA erstattet Anzeige gegen Uelzener Landwirtschaftsbetrieb
Uelzen/Landkreis. Die Tierschutzorganisation PETA hat Anzeige gegen einen Landwirtschaftsbetrieb im Landkreis Uelzen erstattet. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, erhielt PETA von einem Whistleblower entsprechende Bilder zugespielt, die einen Fall von drastischer Tierquälerei zeigen sollen. Auf einem Foto ist zu erkennen, wie eine stark abgemagerte und apathische Kuh vor einem Stall auf dem Asphalt liegt. Nach Informationen der Tierschutzorganisation lag die Kuh im Landkreis Uelzen laut Meldung mindestens zwei Tage ohne Witterungsschutz vor dem Stall.
„Derart abgemagerte und offensichtlich bewegungsunfähige Tiere ohne Schutz sich selbst zu überlassen, zeugt von unfassbarer Gleichgültigkeit und muss bestraft werden. Hätte es sich um einen Hund anstelle einer Kuh gehandelt, wäre der gesellschaftliche Aufschrei sicher groß“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland. „Milchkonsum bedeutet immer Tierleid und zudem schadet sie der Umwelt. Wir appellieren daher an alle Menschen, zu den vielen leckeren, pflanzlichen Milchalternativen zu greifen.“
Wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz hat PETA den Fall umgehend beim Veterinäramt Uelzen angezeigt. Die Tierrechtsorganisation weist zudem darauf hin, dass das Tierleid hinter Milch viele Gesichter hat – sogenannte Downer-Kühne sind nur eines davon. „Downer-Kühe“ werden weibliche Rinder in Milchbetrieben genannt, die nicht oder kaum mehr aus eigener Kraft aufstehen können. Oft haben sie kurz zuvor ein Kalb zur Welt gebracht. Durch die Qualzucht produzierten die Kuhmütter so viel Milch, dass sie einen akuten Kalziummangel erleiden. Dieser Mangel führt dazu, dass die durch die anstrengende Geburt geschwächten Kühe oft nicht mehr aufstehen können. Auch Verletzungen, beispielsweise durch artwidrige Haltungsbedingungen im Stall oder Stoffwechselerkrankungen, können Gründe dafür sein, weshalb eine Kuh nicht mehr aufstehen kann. Diese geschwächten und kranken Rinder werden dann vor den Stall gebracht und sich selbst überlassen, um Kosten einzusparen, obwohl sie eigentlich behandelt oder eingeschläfert werden müssten. Ein weiterer Fall wurde aus Harburg gemeldet und zur Anzeige gebracht.
Foto: PETA