Produktwelten: Die Maschine - Gaming Notebook OMEN MAX 16 begeistert im Flight Simulator Test
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Uelzen. In die grafisch opulente Welt des Microsoft Flight Simulators (MSFS) eintauchen, wo auch immer man will? Diesen Wunsch können sich Digital-Piloten mit einem Gaming Notebook erfüllen - solange es genug Dampf unter der Haube hat. Denn die aktuelle MSFS-Version 2024 ist wegen ihres Hungers nach schneller Hardware berüchtigt.
Abhilfe schafft hier HP mit seinem OMEN MAX 16, das uns der Hersteller testweise zur Verfügung gestellt hat. Eines vorweg: Weder der Flight Simulator noch sonstige aktuelle Spiele wie Arma Reforger oder Indiana Jones und der Große Kreis konnten das aufklappbare Monster ins Schwitzen bringen. Bei den Grafikeinstellungen heißt es schlicht: Alle Regler nach rechts auf Maximal stellen. Den Rest macht der OMEN MAX 16.
Kein Wunder, bei dem, was seine Erbauer ihm mitgegeben haben: Einer Intel Core Ultra 9 CPU 275HX CPU steht in der von uns getesteten Version als Grafikkomponente eine Nvidia GeForce 5080 RTX mit 16 GB eigenem Speicher zur Seite - in einem Notebook, wohlgemerkt. Damit ist auch der berüchtigte Flaschenhals des MSFS 2024 überwunden, der regelmäßig Fehlermeldungen auswirft, wenn eine Grafikkarte nur 12 GB Speicher aufgesattelt bekommen hat.
HP stellt dem System außerdem einen Hauptspeicher von 32 GB sowie rasend schnelle zwei Terabyte Datenspeicher zur Verfügung. Simulatorpiloten, die die relativ neue Möglichkeit des MSFS 2024, Flugzeuge und Szenerien lokal speichern zu können - anstatt sie jedes mal per Streaming aus dem Netz zu saugen - nutzen, werden dieses Feature sehr zu schätzen wissen: Immerhin schlägt eine Vollinstallation des Simulatorschwergewichts schonmal mit mehr als 800 GB zu Buche.
Dargestellt wird die Pracht auf einem 16-Zoll-OLED-Bildschirm, der bei allen Lichtverhältnissen rundum zu überzeugen wusste. Mit einer Auflösung von 2560x1600 Bildschirmpunkten samt einer Wiederholfrequenz von 240 Hz ist es eine Freude, stundenlang auf den glänzend beschichteten Bildschirm zu schauen, der sich - gestochen scharf - auch für Büroarbeit nicht zu schade ist.
Was allerdings fast schon eine Verschwendung wäre. Denn der OMEN MAX 16 will von der Leine gelassen werden und nicht nur schnöde Arbeitsunterlagen abbilden. Für Fans des Flight Simulators bedeutet das vollkommen ruckfreies, butterweiches Gleiten durch die Lüfte. Auch ein angeschlossenes Head-Tracking-System, bei dem die Bildschirmdarstellung bei jeder leichtesten Bewegung neu aufgebaut werden muss, hat keinerlei Einfluss auf die fast schon verschwenderisch dimensionierte Leistung des Gaming Notebooks. Grafisch aufwändige Top-Produkte von Drittherstellern, etwa die Fokker F28 von Just Flight, die auf anderen System gern eine ganz Ecke FPS kosten, nimmt der Rechner ebenfalls nicht als Belastung wahr.
Wer den MSFS 2024 jedoch kennt, weiß: Es gibt zwei richtig dicke Stresstests in der digitalen Welt - New York und London. Einfachere PCs gehen beim Überfliegen der virtuellen Metropolen regelmäßig in die Knie - wer hier beispielsweise mit einer altgedienten RTX 3080 um die 30 FPS rausholt, hat sein System schon ordentlich feingetunt. Dem OMEN MAX 16 hingegen stoßen diese immens aufwändig dargestellten Städte nicht ansatzweise auf: Die Leistung sackte in unserem MSFS-2024-Test kein einziges Mal unter 120 FPS - bei maximalen Grafikdetails, wohlgemerkt.
Bei soviel Licht darf auch ein wenig Schatten sein: Das Notebook wird unter Volllast sehr laut. So laut, dass man dann lieber mit Kopfhörern spielt, was aber ja beim Gaming inzwischen Standard ist.
Ansonsten hat HP dem pechschwarzen Schmuckstück jede Menge sinnvoller Ausstattung mitgeben: Zwei USB-C Ports und zweimal USB A, HDMI 2.1, Kopfhörer-/Mikrofon-Kombibuchse und eine LAN-Buchse sorgen für Anschlussfreudigkeit. Für den drahtlosen Online-Zugang steht ein Wi-Fi-7 System von Intel zur Verfügung, das auch Bluetooth 5.4 beherrscht.
Hinzu kommen knackig-kräftige Lautsprecher, die auch standhaft bleiben, wenn es mal laut werden soll, sowie ein hervorragendes Trackpad und eine 1080p-Webcam. Dank der Bildschirmdiagonale von 16 Zoll bietet das knapp 2,7 Kilo schwere Gerät ausreichend Platz für eine Tastatur in voller Breite, die mit ihrem sehr kurzen Hub voll auf Gaming ausgelegt ist, aber auch längere Textarbeiten problemlos zulässt. Super: Einzelne Tastaturbereiche lassen sich gezielt beleuchten - damit hat man auch bei der nächtlichen Netzwerkparty alles im Griff.
Mit knapp 3.700 Euro Listenpreis ist der OMEN MAX 16 in der genannten Ausführung sicher kein Billigheimer. Das will er auch keineswegs sein. Premium lautet hier die Devise - wobei man berücksichtigen muss, dass auch Desktop-PCs mit einer ähnlichen Ausstattung nicht mehr wesentlich günstiger sind. Nur nicht ansatzweise so mobil. Kompliment, HP.
Das Foto aus dem Flight-Simulator Cockpit einer TBM 850 zeigt die herbstliche Hansestadt Uelzen.
Foto/Screenshot: Michalzik