
TuS Wieren fiebert dem lebendigen Zentrum für den ganzen Ort entgegen
- Subtitle: Wieren
Von Michael Michalzik
Wieren. Auch wenn es für die 1. Herren des TuS Wieren in der Bezirksliga derzeit nicht gut läuft: Der traditionsreiche Sportverein befindet sich ansonsten in allen Bereichen im Aufwind. Steigende Mitgliederzahlen, erfolgreiche Jugendarbeit, Nachwuchs im wichtigen Schiedsrichter-Bereich – der TuS-Vorstand hat allen Grund zur Freude. Vor allem aber hat eine einmalige Perspektive für neuen Schwung gesorgt: Die Fördergelder sind bewilligt, die Politik hat grünes Licht gegeben – die Sanierung des maroden Sportzentrums wird Realität.
Mittel aus dem Landesprogramm „Lebendige Zentren“ machen es möglich, das in die Jahre gekommene Sportheim ab dem kommenden Jahr von Grund auf sanieren zu lassen.
Dass der Name des Förderprogramms besonders gut zu Wieren und seinem Sportverein passt, befindet auch Hartmut Weissert, beim TuS mit dem Sanierungsprojekt federführend beauftragt: „Das ist genau das, was wir hier für den Ort erreichen wollen – ein lebendiges Zentrum." Denn die malerische Anlage des Vereins ist optimal gelegen – direkt an Sommerbad, Grundschule und Kindergarten. Für alle Wierener Vereine und Organisationen soll das Projekt Sportzentrum deswegen mit Hochdruck vorangetrieben werden. Im Mittelpunkt steht der künftige Multifunktionsraum mit einer Größe von knapp 83 Quadratmetern. Denn der TuS will nicht alleiniger Nutznießer der Fördermittel sein: „Den Raum werden alle Vereine nutzen können“, erklärt TuS-Vorsitzender Matthias Ramünke im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten.
Die politische Diskussion um das insgesamt 1,2 Millionen Euro teure Projekt hatte im Vorfeld Kreise gezogen. Angesichts der Unterstützung der Gemeinde Wrestedt war die Frage aufgekommen: Was ist, wenn damit Begehrlichkeiten anderer Vereine geweckt werden? Für die TuS-Macher eine klare Sache: „Wir haben uns an die Arbeit gemacht, ein Konzept erstellt und sind damit losgegangen.“ Jeder andere Verein könne das auch tun. Weissert verweist auf die Alternative: Sanierung des Daches, Fenster, Türen für maximal 180.000 Euro zweckgebundene Gemeindemittel – damit wäre es im Kern beim in die Jahre gekommenen Altbau geblieben. Mit alten Sanitäranlagen und einer energiefressenden Heizung. Und ohne Multifunktionsraum für alle.
Der Weg zur Komplettsanierung – einen Neubau wird es nicht geben, das würde gegen die Förderrichtlinien verstoßen – wurde durch die Bewilligung von 800.000 Euro aus Landesmitteln möglich: Nach sorgfältiger Prüfung in Hannover wurde Wieren als eines der besten Konzepte ausgewählt. Grundstein Nummer 2 der Finanzierung bilden 300.000 Euro aus der Landkreiskasse: Der Landkreis hatte sich vor Jahren aus der Trägerschaft des Wierener Jugendzeltplatzes zurückgezogen und dafür just jenen Betrag bezahlt, quasi als Kompensation.
Genau dieser Umstand kommt jetzt dem TuS zugute. Denn der Platz mit seinen urigen, bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebten, Holzhütten liegt auf dem Vereinsgelände und wird vom Sportverein inzwischen auf eigene Rechnung betrieben. Die Anlage ist eine Herzensangelegenheit von Torben Schoop, 2. Vorsitzender und Juniorencoach. Derzeit wird saniert und aufgewertet, damit auch weiterhin alles zur Zufriedenheit der Gastvereine ist, die zum Teil seit vielen Jahren zu Freizeit- und Sportlagern nach Wieren reisen.
Bis zu 9.000 Euro im Jahr lassen sich damit in guten Jahren erwirtschaften – und das passt bestens zur Restfinanzierung der Sportheimsanierung: Da das neue Sportzentrum der Gemeinde Wrestedt gehört, wird es der Verein pachten. 25 Jahre lang mit einem jährlichen Betrag von 4.000 Euro. Macht 100.000 Euro. Den Restbetrag von 39.000 Euro bringt die Gemeinde selbst auf. Dafür wird das bestehende Gebäude von unten nach oben komplett auf den neuesten Stand gebracht - CO2-neutral, mit PV-Anlage und Wärmepumpe. Eine komplett neue Aufteilung der Innenräume wird vielfältige Nutzungsmöglichkeiten ergeben.
Zur eigentlichen Sanierung darf der TuS nichts an Eigenmitteln einbringen, auch das wäre ein Verstoß gegen die Förderrichtlinien. Heißt aber natürlich nicht, dass die Mitglieder nun die Hände in den Schoß legen und auf die Einweihung warten: Mit einem Rasenvolleyballfeld, einer Basketball-Anlage, einer neuen, gepflasterten Fläche zur Nutzung für Gruppen sowie weiteren Arbeiten auf dem Jugendzeltplatz soll das lebendige Zentrum noch attraktiver für jetzige und künftige Nutzer werden.
Fotos: Michalzik