Gerade eben im Rat der Stadt Bad Bevensen: Gruppe FDP/Großmann zieht Antrag auf Stopp des Geothermie-Projekts zurück
- Subtitle: Bad Bevensen
Von Michael Michalzik
Bad Bevensen. Gerade eben im Rat der Stadt Bad Bevensen: Die Gruppe FDP/Großmann hat den Antrag auf Stopp des Geothermie-Projekts zurückgezogen. „Unsere Stadt kann sich das Projekt Geothermie zurzeit finanziell nicht leisten, die damit verbundene Belastung für die Stadt Bad Bevensen als alleinige Gesellschafterin ist zu hoch“, hatten die Antragsteller zuvor in ihrem Antrag argumentiert.
Corina Großmann angesichts der schwierigen Haushaltslage der Stadt: „Wenn sich Gegebenheiten ändern, muss man Projekte neu überdenken.“
Hannes Henze (SPD): „Wir brauchen die Fördermittel dringend. Jetzt haben wir sie. Wenn wir das Projekt jetzt stoppen, würden uns die Ministerien in Hannover nicht mehr ernst nehmen. Es wäre aus Sicht der SPD eine Katastrophe.“
Jan Peter Knaack (Bündnis 90/Die Grünen): "Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Projekt Geothermie.“
Bernd Peter (FDP): „Wir stehen nicht grundsätzlich gegen das Projekt. Doch wenn Behörden versuchen, Unternehmer zu spielen, endet das fast immer in einer Katastrophe. Für die Stadt als alleinige Gesellschafterin ist das Risiko zu hoch. Wir ziehen den Antrag zurück, beobachten das Projekt aber weiter kritisch.“
Mit Geothermie wird Erdwärme für Energiegewinnung und/oder zum Heizen von Gebäuden verwendet. In der Kurstadt soll die neue Gesellschaft für erneuerbare Energien Bad Bevensen GmbH das Projekt vorantreiben und realisieren. Eine Probebohrung bis in eine Tiefe von mehreren Tausend Metern würde 10 Millionen Euro kosten. Im Fall eines Misserfolgs würde das Land Niedersachsen 9 Millionen Euro übernehmen. Sollte die Bohrung Erfolg haben, könnte Bad Bevensen dieses Geld über 20 Jahre zurückzahlen.
Symbolfoto: Adobe Stock