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Ringen um das Ebstorfer Rathaus geht weiter: Politik fordert neue Lösungen - Nutzung des Korthauses durch die Verwaltung?

  • Subtitle: Ebstorf

Ebstorf. Das Ringen um die Zukunft des Ebstorfer Rathauses geht in die nächste Runde: In der heutigen, nichtöffentlichen Sitzung des Samtgemeindeausschusses werden zwei Anträge behandelt, die es in sich haben. So fordert die Fraktion „W.I.R. für Bevensen-Ebstorf“, sowohl das Ebstorfer Rathaus als auch das frühere Kaufhaus Kort an Investoren zu verkaufen. Außerdem solle die gesamte Verwaltung der Samtgemeinde nach neuesten Standards im Rathaus Bevensen untergebracht werden. Da immer mehr shared-Desk-Lösungen und Homeoffice angewandt werden, seien ein Anbau in Bad Bevensen als auch ein Neubau in Ebstorf abzulehnen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat indes beantragt, dass der bestehende Beschluss zur Sanierung des Ebstorfer Rathauses aufgehoben werden soll. Der Beschluss basiere auf den Entscheidungen unterschiedlicher Räte, die sich in verschiedenen Situationen befunden hätten. Hinzu komme die veränderte Situation des Korthauses (Denkmalschutz, UEN berichteten) – dort könnten Dienstleistungen der Samtgemeinde untergebracht werden.

Zur Erinnerung: Im Mai 2020 hatte der Samtgemeindeausschusses beschlossen, eine Neubaulösung für Ebstorf zu planen. Samtgemeindebürgermeister Martin Feller betonte seinerzeit im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten, dass der Beschluss für ihn klar bedeute, nicht am alten Ebstorfer Rathaus mit seinen vielen baulichen Mängeln festzuhalten. Auch Ebstorfs Bürgermeister Heiko Senking hatte deutlich erklärt, den Altbau aus den 70ern nicht für sanierungswürdig zu halten. Stattdessen könne die bei einem Abriss gewonnene Fläche perfekt zur Aufwertung des Innenstadtbereichs genutzt werden.

Der Paukenschlag kam 2021, als sich seitens der CDU/FDP-Gruppe sowie der SPD-Fraktion breiter Widerstand formierte: Unmittelbar nach einer Samtgemeindeausschuss-Sitzung brachten CDU, FDP und SPD zu später Stunde einen gemeinsamen Antrag mit dem Titel „Antrag zur Durchführung der Erneuerung der elektrischen Anlage im Rathaus Ebstorf“ auf den Weg. Was nichts anderes bedeutete als: Der von der Samtgemeindeverwaltung vorgesehene Anbau ans Bevenser Rathaus sowie der Umzug von 20 Verwaltungsmitarbeiterin aus Ebstorf in die Kurstadt wird von den Antragstellern abgelehnt, das Ebstorfer Rathaus soll erhalten bleiben. Dieser Status hält bis heute.

Bleibt abzuwarten, wie die politischen Mehrheiten jetzt stehen – das letzte Wort hat der Rat der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf in seiner nächsten Sitzung am 12. September.

Foto (Michalzik): Soll das alte Korthaus künftig für Dienstleistungen der Verwaltung genutzt werden?