
NDR-Filmprojekt mit Ebstorfer Frauenchor NETTE BEGEGNUNG
- Subtitle: Ebstorf
Ebstorf. Eine ungewöhnliche Anfrage flatterte ins E-Mail-Postfach des Frauenchores NETTE BEGEGNUNG aus Ebstorf: „Gesucht wird ein Frauenchor aus der Lüneburger Heide, der bei einem Filmprojekt des Norddeutschen Rundfunks mitwirken könnte!“ Das NDR-Drama unter dem Arbeitstitel „Elodie“, unter der Regie von Nicole Weegmann, wurde gerade mit Karoline Schuch, Eva Mattes, Sibylle Canonica, Michael Wittenborn und Jan Krauter in der Lüneburger Heide gedreht.
Sofort meldete sich die Vorsitzende Ina Munstermann telefonisch beim Absender der Anfrage. Und nach einem informativen Gespräch war man sich einig, dass ein Kurz-Video des Chores plus Porträtfotos der Sängerinnen die Möglichkeiten zur Mitwirkung aufzeigen könnten. Die Entscheidung für den Frauenchor NETTE BEGEGNUNG fiel bereits innerhalb weniger Tage, und so war das Film-Engagement perfekt.
Jetzt galt es, die gewünschte Anzahl an Sängerinnen auszuwählen, da der Drehort der Szene mit dem Chor leider nur Platz für ein Dutzend Personen bot. Somit musste aus dem gesamten Frauenchor ein dreistimmiger Film-Projekt-Chor zusammengestellt werden. Zum vereinbarten Drehtag trafen die zwölf Sängerinnen mit ihrer Chorleiterin Iris Voit am Morgen am Drehort – einem Bauernhof in Rehlingen, Landkreis Lüneburg - voller Erwartungen und Neugier auf die Filmarbeiten ein. Mit herzlichen Worten empfing der 2. Regieassistent Ilja Nienaber die Gruppe und erklärte den geplanten Ablauf des vor ihnen liegenden Drehtages.
Das An- und Umkleiden, die individuelle Maskenarbeit und das mehrfache Abstimmen der Kostümbildnerin mit der Regie für das Szenenbild nahmen am Vormittag viel Zeit in Anspruch. Nach dem Mittagessen hieß es dann: Warten auf den Einsatz beim Dreh. Die Frauen verbrachten die Wartezeit in der Nähe der Filmaufnahmen bei netten Gesprächen mit den anderen Komparsen, die von Szene zu Szene wechselten. Dennoch hieß es, die Konzentration hochzuhalten und stets einsatzbereit zu sein. Endlich war es so weit: Die Regie rief zum Einsatz der Sängerinnen. „Wir proben die Szene mehrfach durch“, erklärte der Regieassistent den Ablauf des Drehs. Dann wurde jede Szene mit verschiedenen Kameraeinstellungen gedreht.
Wie besprochen gingen die Chorfrauen ihren vorgegebenen Weg, ließen ein Lied erklingen und betraten die Hauptszene: Eine familiäre Gartenparty. Hier überraschten sie „ihr Chormitglied“, die Mutter der Protagonistin, gespielt von Sibylle Canonica, mit einem Ständchen zu ihrem 65. Geburtstag. Doch immer wieder wurden die Aufnahmen aus den unterschiedlichsten Gründen abgebrochen: Mal störte ein Hubschrauber am Himmel, eine Motorsäge heulte auf oder die Hofkatze lief durch die Szene. Dann kam jeweils das Abbruch-Signal, alle Akteure und Komparsen verstummten und es gab neue Anweisungen von der Regie.
Danach gingen alle Beteiligten wieder auf ihre Ausgangspositionen zurück und es hieß: Auf ein Neues! Als die Kamera-Aufnahmen nach zahlreichen Durchgängen endlich abgeschlossen waren, wurde der Gesang des Frauenchores noch einmal separat von der Tontechnik aufgenommen. Nach über acht Stunden am Film-Set waren die Sängerinnen zwar erschöpft, aber glücklich, als der Drehtag am Abend endete. Der Regieassistent Ilja Nienaber bedankte sich bei ihnen und den anderen Komparsen für die gute Zusammenarbeit und schickte die Frauen zufrieden und voller neuer Eindrücke auf den Heimweg.
Bei der nächsten Chorprobe berichteten die „Filmfrauen“ den anderen Sängerinnen im Frauenchor von dem ereignisreichen Drehtag und ließen sie so an diesem außergewöhnlichen Erlebnis teilhaben. Und alle Sängerinnen freuten sich gemeinsam über die herzlichen Grüße der Schauspielerin Sibylle Canonica, die einige Tage nach dem Filmdreh als „persönliche Nachricht an den Frauenchor NETTE BEGEGNUNG“ von Ilja Nienaber weitergeleitet wurden.
Fotos: privat/NDR