Theater an der Ilmenau: Unteres Foyer soll Erlebnis-Charakter bekommen
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Uelzen. Die Sanierung des Theaters an der Ilemnau schreitet voran. Wärend der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses für Kultur, Tourismus und Stadtmarketing sprach Julius Pöhnert, der Leiter der städtischen Veranstaltungsstätten, über den Fortschritt der Arbeiten. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand das Foyer im Untergeschoss, für das es viele neue Ideen gibt. Bislang war es vor allem ein Durchgang, den der Kunstverein auch als Ausstellungsraum nutzte.
Pöhnert: „Im Theater wird derzeit die Bühnentechnik komplett erneuert, die Fassade wird energetisch saniert. Wir bekommen die Möglichkeit, künftig technisch moderne Inszenierungen aufzuführen und erhalten auch von außen ein schöneres Gebäude. Im unteren Foyer erlebt man derzeit eine Reise in die 70-er. Außerdem ist vieles improvisiert, die Beleuchtung ist teils defekt.“
Das untere Foyer widerspreche im jetzigen Zustand dem Konzept eines Begegnungszentrums und damit der Dramaturgie eines gesamten Theaterabends als Erlebnis. Dabei handele es sich um einen wirklich attraktiven Raum.
Zusammen mit dem Kulturkreis und dem Kunstverein wurden die Nutzungsperspektiven der Foyerräume und die Wünsche der Vereine ausführlich besprochen. Auch künftig wird der Kunstverein im Foyer Untergeschoss ausstellen. Zusätzlich wird dieser Raum mit Sitzgelegenheiten und einem Tresen ausgestattet, so dass ein Aufenthalt der Gäste vor der Vorstellung und in den Pausen in diesem Raum möglich wird. Angestrebt wird ein schicker Lounge-Charakter.
Im Foyer des HEG soll die Garderobe verbleiben. Zusätzlich soll ein Bereich des Raumes als Lagerraum für den Kunstverein und für das Theater abgetrennt werden. Bislang werden Gegenstände des Kunstvereins und des Theaters in Räumen gelagert, die im Rahmen der Sanierung durch zusätzliche technische Einbauten sowie durch den Bau eines zusätzlichen Fluchtweges nicht mehr wie vorher nutzbar sind.
Weiterhin soll das Foyer HEG zukünftig als variabler Versammlungsraum genutzt werden. Momentan wird dieser für die Montagstreffs des Kunstvereins, als Studiobühne für Kleinkunstveranstaltungen mit bis zu 100 Besuchenden sowie als Ausweichraum für Veranstaltungen genutzt, bzw. soll so nach Wegfall der Corona-Auflagen genutzt werden. Im Hinblick auf die zukünftig geplante Erhöhung der Veranstaltungszahl im Theater ist auch von einer weiteren intensiven Nutzung dieses Raums auszugehen. Im Rahmen der Marketingaktivitäten des städtischen Eigenbetriebes KTS ist ebenso eine Vermietung an Gewerbetreibende als großer Seminarraum oder für Tanz- und Sportveranstaltungen denkbar. Mit einer Fläche 300 Quadratmetern verfügt die Stadt derzeit über keinen vergleichbar nutzbaren Raum. Auf Anregung von Silja Eichmann-Bartels (CDU) soll jetzt noch über eine Ausführung des Fußbodens in Holz nachgedacht werden, um Tanzveranstaltungen optimal ausrichten zu können.
Wichtig ist, dass das Theater selbst für einen gelungenen Theaterabend als Aufenthaltsorts dienen muss, da sich in direkter Nachbarschaft keine Aufenthaltsmöglichkeiten wie Bars oder Restaurants befinden, die vor der Vorstellung aufgesucht werden können. Aus diesem Grund seien ein funktionierendes Catering und ein attraktiver Aufenthaltsort für die Gäste des Theaters im Theatergebäude selbst entscheidend. Nicht nur die Stückauswahl, sondern auch die Möglichkeiten zur sozialen Interaktion seien wichtig für einen gelungenen Theaterabend sowie für die zukünftige Auslastung des Theaters.
Die ausführenden Architekten und die Elektroplanung haben eine Grobkostenschätzung erstellt. Insgesamt ist bei einer Modernisierung von Böden, Decken und elektrischen Installationen mit Gesamtkosten von 330.000 Euro zu rechnen.
In Bezug auf die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten der Räume sowie die langfristige Nutzung des Theaters selbst erscheint diese Investition dem Eigenbetrieb als sinnvoll, betont die Stadtverwaltung. Alternativ wäre mit fortlaufenden Ausbesserungsarbeiten in den Räumlichkeiten zu rechnen. Diese würden in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich ebenso im dreistelligen Bereich entstehen, hätten aber nicht den gewünschten positiven Effekt einer für die Nutzenden sichtbaren gesteigerten Attraktivität der Räume und damit besserer Vermietungsmöglichkeiten.
Grafik (Hansestadt Uelzen): Die Planungen für die Sanierung des Untergeschosses des Theaters. Oben Mitte: das untere Foyer.