Neues Parkhaus am Bahnhof: Sechs Meter hohe Wand soll Anlieger vor Bahnlärm schützen
- Subtitle: Uelzen
Von Michael Michalzik
Uelzen. Die Zukunft des neuen Parkhauses neben dem Hundertwasser-Bahnhof wird konkret: Der Ausschuss für Zukunftsplanung der Hansestadt Uelzen befasst sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 8. Juli, 18 Uhr, mit dem Bebauungsplan für das Areal.
Wie berichtet, war die alte Parkpalette an der Margaretenstraße von diversen Schäden betroffen, die eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich machten. Inzwischen ist der Abriss des Altbaus vollständig erfolgt, der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die 0,6 Hektar große Fläche untersucht. Das Plangebiet liegt auf der Ostseite der Gleisanlagen.
Zur Diskussion gestanden hatten drei Varianten für das neue Parkhaus: Eine Kombination sah ebenerdige Stellplätze am Bahnhof sowie an der Albrecht-Thaer-Straße vor. Die zweite Variante hätte am Bahnhof eine mehrgeschossige P&R-Anlage mit ebenerdigen Parkplätzen kombiniert. Der dritte, später favorisierte, Vorschlag der Verwaltung war eine neue P&R-Anlage am Bahnhof mit 400 Stellplätzen und vier Etagen. Diese Variante wurde in der weiteren Beratung dahingehend geändert, dass drei Geschosse ausreichen.
Für eine solche kompakte mehrgeschossige Anlage spricht laut Stadtverwaltung die gute Erreichbarkeit des Bahnhofes über den Eingang ZOB – kurze Wege für die Pendler – und die Erweiterungsmöglichkeit der Anlage nach Norden, da nur ein Teil des bisherigen Grundstücks für den Neubau genutzt werden soll.
Eine schalltechnische Untersuchung ergab, dass die Grenzwerte eingehalten und sogar unterschritten werden, wenn die Fassade des Parkhauses teilweise geschlossen gebaut wird. Damit ist eine Beeinträchtigung der Anlieger an der Margaretenstraße ausgeschlossen.
In ergänzenden Stellungnahmen wurden der bestehende Bahnlärm und der Wegfall der Schalldämmung durch den Abriss des Altbaus ermittelt. In einer Worst-Case-Prognose wurde schalltechnisch nachgewiesen, dass durch das neu geplante Parkhaus und den zusätzlichen Lärmschutzwall mit einer Höhe von sechs Metern außerhalb des Plangebiets insgesamt lediglich eine geringfügige Verschlechterung der Lärmsituation gegenüber der bisherigen Situation zu erwarten ist. An einzelnen Immissionspunkten ist aufgrund der teilweise offenen Bauweise des geplanten Parkhauses mit einer Erhöhung der Lärmimmissionen zu rechnen. Durch die Höhe des neuen Parkhauses wird jedoch an anderen Immissionspunkten, insbesondere in den Obergeschossen der anliegenden Wohnhäuser, eine Verbesserung erzielt.
Mit dem geplanten Lärmschutzwall außerhalb des Plangebietes seien aus Sicht der Stadt alle erdenklichen aktiven Lärmschutzmaßnahmen getroffen worden, um die Anwohner der Margaretenstraße vor dem nicht planbedingten Bahnlärm zu schützen. Die Stadt folgt damit der Auffassung des Schallschutzgutachters. Nördlich außerhalb des Plangebietes ist zugunsten der Anlieger an der Margaretenstraße die Errichtung eines sechs Meter hohen Lärmschutzwalls parallel zur Straße vorgesehen.
Foto (Michalzik): Wo einst die alte Parkpalette stand, soll jetzt ein dreigeschossiger Neubau entstehen.