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UWG Holdenstedt befürchtet steigende Gefahren durch Veerßer Bahnübergang und fordert höhenungleiche Lösung

  • Subtitle: Holdenstedt

Von Michael Michalzik

Holdenstedt. Die Deutsche Bahn treibt den Ausbau der Strecke Uelzen-Stendal über Salzwedel mit Hochdruck voran. Das Ziel: Mehr Güter und Personen auf die Schiene bringen. Auf dem 107 Kilometer langen Abschnitt im sogenannten Ostkorridor-Nord soll ab 2025 der Ausbau beginnen. 70 Kilometer zweigleisiger Ausbau, fünf neue Bahnsteige und 27 Bahnübergänge werden dann neu entstehen – betroffen ist auch Holdenstedt. Und Herwig Maaß sowie Michael Burmeister von der „UWG Holdenstedter Bürger" befürchten nichts Gutes für den Uelzener Ortsteil, wenn die Bahn den Takt erhöht: „Nach dem zweigleisigen Ausbau wird die Schranke pro Stunde 23 Minuten geschlossen bleiben. Bislang sind es sechs Minuten.“

Die beiden Kommunalpolitiker haben recherchiert und gehen davon aus, dass die Schranken künftig auch wesentlich länger je Schließungsphase unten bleiben, weil sich aufgrund der Zweigleisigkeit Züge begegnen oder mehrere nacheinander den Bereich passieren: „Derzeit sind die Schranken zwei bis vier Minuten geschlossen. Nach dem Ausbau könnten es fünf bis zehn Minuten am Stück sein.“ Und da befürchten Maaß und Burmeister Schlimmes: Rettungswagen und Polizei etwa würden massiv daran gehindert, zu Einsätzen über die stark befahrene Celler Straße zu kommen, die bislang von etwa 6500 Fahrzeugen am Tag und vielen Radfahrern genutzt wird: „Für die Holdenstedter Bürger entstehen vermeidbare Gefährdungen für Leib und Leben.“ Für die Feuerwehr werde die Lage nicht ganz so kritisch sein, da es Standorte nördlich und südlich der Schranke gebe.

Maaß und Burmeister befürchten aber auch massive volkswirtschaftliche Schäden, durch die Zeit, die Arbeitnehmer mit Warten an den Schranken verbringen müssten. Auf eine Lebensdauer der Schrankenanlage von 50 Jahren gerechnet, gehen die Kommunalpolitiker von einem Millionenschaden aus. Hinzu komme die starke Belastung für die Umwelt.

Für die „UWG Holdenstedter Bürger" gibt es deshalb nur eine Lösung: Ein „höhenungleicher“ Übergang muss den beschrankten Bahnübergang ersetzen. Gemeint ist eine Brücke oder Unterführung. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt Ortsbürgermeister Erwin Reitenbach und Jürgen Markwardt, Bürgermeister der Hansestadt Uelzen, vorgelegt: „Mit diesem Antrag möchten wir ein Planungsdesaster wie bei den Bahnbrücken am Uelzener Bahnhof verhindern. ‚Mehr Güter auf die Schiene‘ wurde leider lange aufgrund der Autolobby vernachlässigt. Insofern ist das Gesamtprojekt zu begrüßen.“ Dennoch gehe die Sicherheit der Menschen vor, betonen Maaß und Burmeister.

Foto (privat): Rettungskräfte haben jetzt schon Probleme, wenn die Schranken am Bahnübergang Veerßen unten sind. Die „UWG Holdenstedter Bürger“ befürchten, dass die Lage sich mit Ausbau der Bahntrasse noch verschlimmert.