Westerweyher Familie fassunglos: Raser tötet Familienhund und fährt einfach weiter - Polizei sucht Täter
- Subtitle: Westerweyhe
Von Michael Michalzik
Westerweyhe. Familie Oetzmann ist erschüttert: Ein derzeit noch unbekannter Autofahrer hat am Sonntagmorgen den geliebten Familienhund Peabody überfahren und getötet. Vor allem die Kinder sind fassungslos und weinen um das erst zwei Jahre alte Haustier, das offenbar sterben musste, weil wieder ein Autofahrer viel zu schnell im Ort unterwegs war.
Malaica Oetzmann im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten: „Die Kinder sind todtraurig. Der Hund war ihr Freund, sie haben jeden Tag mit ihm gespielt.“ Aber es gibt einen Gedanken, der noch schwerer wiegt: Was, wenn ein Kind auf der Straße gewesen wäre? Denn ganz offenbar ist der Autofahrer, gegen den die Polizei jetzt ermittelt, viel zu schnell auf der Straße „Altes Dorf“ unterwegs gewesen: „Es war gegen 9.30 Uhr, ich habe gerade die Pferde gefüttert, als ich hörte, wie unser Hund schrie. Ich bin sofort Richtung Straße gelaufen. Und dort lag Peabody. Das Auto, ein älterer Kombi, vielleicht ein A4, fuhr sehr schnell weiter. Es haben noch nicht einmal Reifen beim Bremsen gequietscht, der hat unseren Hund einfach überfahren und ist weiter. Es war hell, die Straße ist gut einsehbar. Wäre der nicht gerast, wäre das nicht passiert.“ Der Fahrer habe nicht einmal den Anstand gehabt, anzuhalten und nach dem Hund zu sehen, kritisiert Familie Oetzmann die Rücksichtslosigkeit des Unfallverursachers.
Peabody hatte keine Chance. Das Tier starb in den Armen von Malaica Oetzmann, die erklärt: „Die Straße war vorher schon ein Problem. Aber seit dem Umbau geht auf dieser Rennstrecke gar nichts mehr.“ Dabei liegt auch die Grundschule direkt an der Straße.
„Das Maß ist voll“, sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Günther. Seit Jahren fordere der Ortsrat Tempo 30 für Kirch- und Westerweyhe: „Die Sache ist schlimm genug. Aber man darf sich gar nicht vorstellen, wenn dort ein Kind auf die Straße gelaufen wäre.“ Der Vorfall mache deutlich, dass es jetzt endlich ein Ende mit der Raserei in Uelzens größtem Ortsteil haben müsse: „Die Lastwagen müssen raus. Und es muss endlich das Tempolimit geben.“
Die Straße „Altes Dorf“ gleicht laut Malaica Oetzmann teils einer Rennstrecke. In der engen Kurve müssten Lastwagen auf den Bürgersteig ausweichen: „Aber was ist mit Kindern? Die fühlen sich auf einem Bürgersteig in Sicherheit.“
Günther fordert mit Nachdruck, dass es nun im Ortsteil endlich zu einer Verkehrsberuhigung kommt: „Wir können hier keine Durchgangsstrecke für Raser haben.“
Wegen des Todes von Peabody sucht die Polizei nun den Verantwortlichen. Hinweise nimmt die Polizei Uelzen, Telefon 0581-930-0, entgegen.
Foto 1 (privat): Familienhund Peabody musste offenbar sterben, weil ein Raser in Kirchweyhe unterwegs war.
Foto 2 (Günther, oh): Die Straße "Altes Dorf" wird trotz Tempo-30-Schildern zum Rasen missbraucht.