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Bis auf Weiteres geschlossen: Uelzens Stadthalle vor dem Aus

  • Subtitle: Uelzen

Von Michael Michalzik

Uelzen. Das dürfte es für die traditionsreiche Uelzener Stadthalle dann wohl gewesen sein: Gestern Morgen bekam die Verwaltung der Hansestadt den Prüfbericht – auch eine Investition von 350.000 Euro für neue Brandschutzklappen in der Lüfteranlage und weitere Arbeiten würden das Gebäude nicht retten. Am Montagabend dann wurde der Verwaltungsausschuss bei seiner Sitzung in Kenntnis gesetzt: Alle weiteren Investitionen werden ausgesetzt, die Uelzener Stadthalle bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

„Es ist wie bei einem alten Auto“, so Uelzens Bürgermeister Jürgen Markwardt am heutigen Dienstag: „Selbst mit einer Investition von 350.000 Euro würden wir höchstens die Chance auf eine neue TÜV-Überprüfung bekommen.“ Denn in absehbarer Zeit sind darüber hinaus hohe Investitionen zu erwarten. Um die Stadthalle nachhaltig und energetisch zu sanieren und auf den heutigen Stand der Technik zu bringen, sind laut Verwaltung Kosten von rund 17 Millionen Euro zu erwarten.

Mit der eigentlichen Halle aus dem Jahr 1957 ist auch das angebaute Hotel mit seinen 13 Zimmern stillgelegt. Während der Pandemie diente die Stadthalle noch als Impfzentrum. Der Schießstand und die Kegelbahnen sind nicht betroffen und bleiben geöffnet.

Schon 2016 hatte es den politischen Beschluss gegeben, nur noch die notwendigsten Maßnahmen zum Erhalt vorzunehmen: „Wir sind es sehenden Auges eingegangen, dass Investitionen nur auf niedrigstem Stand vorgenommen werden.“ Inzwischen gibt es die Stadthallen GmbH nicht mehr, die Immobilie ist wieder in städtischen Besitz übergegangen. Und dort wurde jetzt die Reißleine gezogen: „Das Gebäudemanagement hat alles gestoppt“, erklärt Markwardt.

Etwa 100 Veranstaltungen fanden jährlich in der Stadthalle statt. Vor allem für die gemeinnützigen Vereine war das Haus als Veranstaltungsort gedacht. Bürgermeister Markwardt sieht grundsätzlichen Bedarf: „Einer Stadt in der Größenordnung von Uelzen stünde eine Stadthalle schon gut zu Gesicht.“ Es gelte nun, den gemeinnützigen Vereinen unter die Arme zu greifen.

Abriss und Neubau? Das müssten die politischen Vertreter bewerten: „Wir bereiten den Sachverhalt jetzt auf und stellen ihn der Politik zur Verfügung.“

Foto: Michalzik