Ortsbürgermeister Klaus Knust (SPD) frustriert über die fehlende Postfiliale in Oldenstadt
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Oldenstadt. Die Bundesnetzagentur überwacht nicht nur die deutschen Stromanbieter und Energieversorger, sondern ist als zentrale Infrastrukturbehörde Deutschlands nach eigenen Angaben auch für die Förderung des Wettbewerbs in den Märkten für Telekommunikation, Post und Eisenbahnen zuständig, um die Leistungsfähigkeit der zentralen Lebensadern der Bundesrepublik sicherzustellen.
Jetzt hat sich die Bundesnetzagentur die Standorte angesehen, an denen Pflichtstandorte der Post fehlen. Denn nach deutschem Recht muss jeder Bürger eine Postfiliale in der Nähe haben. Eine aktuelle Liste der Agentur führt bundesweit 141 Pflichtstandorte auf, an denen die Post ihre Dienstleistungen anbieten müsste, es aber nicht mehr tut. Im Landkreis Uelzen trifft es Oldenstadt.
„Dass Uelzen-Oldenstadt als einer der weißen Flecken ohne Filiale genannt wird, frustriert mich“, erklärt Klaus Knust (SPD), Ortsbürgermeister im Ortsteil Oldenstadt. „Seit letztem Jahr haben wir keine Postfiliale mehr. Regelmäßig sprechen mich gerade älterer Einwohnende darauf an." Im vorigen Jahr schloss der Kiosk in Oldenstadt - und damit auch die Postfiliale. Seit Jahrzehnten konnten Oldenstädterinnen und Oldenstädter dort Briefe, Einschreiben und Pakete versenden und abholen, Briefmarken und Briefumschläge kaufen.
„Leider ist es uns nicht gelungen, mit der Eigentümerin der Immobilie eine Einigung über den Weiterbetrieb des Kiosks und der Postfiliale mit einem neuen Pächter zu erzielen - das war bitter“, so Knust. Ob es eine neue Postfiliale geben wird, ist fraglich. „Ich bin seitdem händeringend auf der Suche nach einem neuen Standort für die Postfiliale - es gibt kaum eine in Frage kommende Immobilie, bei der die Deutsche Post inzwischen nicht vorgesprochen hat.“, beschreibt Knust die Bemühungen.
Zuletzt hätten Gespräche mit dem Landkreis über eine Poststation auf dem Parkplatz des Historischen Zentrums stattgefunden. Eine Poststation eröffne zumindest die Möglichkeit, bestimmt Dienstleistungen wie den Versand von Paketen oder Briefen wieder wohnortnah zu erledigen - wenn es auch keine personengeführte Filiale ersetzen könne.
"Leider verliefen die Gespräche erfolglos - der Landkreis war nicht bereit, auch nur zwei Stellplätze der großen Parkplatzfläche für eine Poststation abzugeben.“, berichtet Knust - merklich frustriert. Daseinsvorsorge der Einwohnerinnen und Einwohner im Ortsteil Oldenstadt sei augenscheinlich nicht so wichtig wie der Erhalt von einigen wenigen Parkplätzen. Es zeichnet sich jedoch ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont ab - was genau, möchte Knust mit Rücksicht auf die Gespräche noch nicht genauer mitteilen. Nur so viel: „Vielleicht muss man bald für den Versand von Paketen und Briefen nicht mehr über den Kanal“, kündigt Knust mit einem Augenzwinkern an.
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