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Lüneburger Klimaaktivist Kevin Hecht wird morgen aus der JVA Uelzen entlassen

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Am morgigen Mittwoch, 22. Januar, wird Klimaaktivist Kevin Hecht aus der JVA Uelzen entlassen. Zwischen 8 und 9 Uhr wird Hecht nach 38 Tagen den geschlossenen Vollzug verlassen, wo eine Ersatzfreiheitsstrafe im Zuge eines Klimaprotests mit der Letzten Generation abgesesen wurde. Freunde und Freundinnen werden den Lüneburger Studenten abholen. Direkt nach Entlassung steht für Hecht nun die Klausurenphase in Global Environmental and Sustainability Studies an.

Am 16.12.24 musste Hecht die Ersatzfreiheitsstrafe antreten. Der Student wurde in der Folge einer Straßenblockade mit der Letzten Generation in Berlin im Zuge eines Gesamtstrafenbeschlusses zu einer Geldstrafe für Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verurteilt. Mit diesem Vorwurf wird in Berlin im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern angeklagt, wenn Beteiligte sich bei Protesten versuchen, festzukleben. Hecht saß bereits im August 2023 für 28 Tage in Cottbus eine Ersatzfreiheitsstrafe in der Folge einer Verurteilung für Proteste der Letzten Generation ab.

Zu seinem Haftantritt hatte Hecht erklärt: "Ich gehe nicht ins Gefängnis für Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ich gehe ins Gefängnis für politisches Engagement, für Widerstand gegen eine Klima- und Wirtschaftspolitik, die die Klimakrise scheinbar als schlechten Scherz abschreibt. Wie viele Menschen müssen wohl leiden und sterben, wie viele Umweltaktivist:innen überall auf der Welt in Haft gehen, bis wir diese globale Katastrophe ernst nehmen, die uns teilweise schon überrollt?“

Der Aktivist hatte weiter ausgeführt: "Vor Gericht haben die Polizeibeamten ausgesagt, dass wir und auch ich bei der Verkehrsblockade komplett friedlich waren. Ich verstehe nicht, wie eine friedvolle Aktion vor Gericht als Gewalt gewertet werden kann. Ich stehe dazu, dass ich mit friedlichem Protest auf die Klimakatastrophe aufmerksam gemacht habe.“

Hecht wurde rund um seine Haft vom Verein Rückendeckung für eine Aktive Zivilgesellschaft (RAZ) e.V. unterstützt: https://raz-ev.org

Foto (oh): Marlene Charlotte Limburg