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Kommunale Wärmeplanung in Uelzen: Großes Potenzial in industrieller Abwärme

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. In Uelzen ist die kommunale Wärmeplanung vorangeschritten: Die Bestands- und Potenzialanalyse ist abgeschlossen und aktuell werden Szenarien entwickelt – etwa zur Nutzung von Wärmepumpen oder zur Versorgung durch Biomasse. Die bisherigen Analysen zeigen, dass Uelzen vor allem in industrieller Abwärme große Potentiale für die Wärmeversorgung hat. Die Stadtverwaltung hat hierzu am 22. April im Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz der Hansestadt berichtet.

Die Hansestadt arbeiten zurzeit an einem kommunaler Wärmeplan (UEN berichteten). Dieser soll zeigen, wie eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Uelzen gelingen kann. Der Plan beschreibt, welche Technologien sich eignen, wie die Energie verteilt wird und benennt konkrete Gebiete, die für Wärmenetze prädestiniert sind, und andere, in denen dezentrale Lösungen besser passen.

Ein zentrales Ergebnis der bisherigen Analysen: Zwei Drittel des gesamten Wärmeverbrauchs in Uelzen entfallen auf die Industrie. Daraus ergibt sich ein enormes Potenzial für die Nutzung von industrieller Abwärme – sechs potenzielle Abwärmequellen im Stadtgebiet wurden identifiziert. Besonders im Norden der Stadt liegt der Fokus: Dort ist ein Sondergebiet ausgewiesen, das künftig eine zentrale Rolle bei der Nutzung und Verteilung von Abwärme spielen kann. Für diesen Stadtteil wird die Machbarkeit eines sogenannten Energiehubs als Knotenpunkt, der Wärme aus mehreren Quellen bündeln und effizient verteilen könnte, geprüft. Ein erster Workshop mit Unternehmen fand bereits am 1. April statt. „Die Beteiligung war groß, viele Unternehmen denken die Wärmewende bereits mit“, erklärt Ralf Monecke, Koordinator für Kommunale Wärmeplanung bei der Hansestadt. Ein nächster Workshop ist in Planung, um weitere konkrete Umsetzungsschritte zu erarbeiten.

Ein weiterer Vorteil in Uelzen: Die hohe Wärmedichte in der Kernstadt liegt räumlich nah an den potenziellen Abwärmelieferanten. Große Teile des Stadtzentrums eignen sich für den Aufbau eines Wärmenetzes, angrenzende Gebiete werden aktuell auf ihre Eignung geprüft. In anderen Stadtteilen wiederum wird geprüft, ob dezentrale Lösungen mit erneuerbaren Energien sinnvoll sind.

Die nächsten Schritte werden öffentlich vorgestellt

Der Termin steht bereits fest: Am 17. Juni wird im Rahmen der nächsten Sitzung des Fachausschusses für Umwelt- und Klimaschutz auch die Uelzener Bürgerschaft im Rathaus und online über künftige Machbarkeitsstudien, Quartierskonzepte und Angebote zur individuellen Beratung informiert. Die öffentliche Auslegung des Wärmeplans ist für August bis Mitte September geplant. In dieser Zeit können sich alle Interessierten beteiligen. Eine Abschlussveranstaltung bietet dann nochmals die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Bedenken vorzutragen.

Weitere Informationen sowie FAQs zur Wärmeplanung und Gebäudeenergiegesetz gibt es auf der städtischen Website: www.hansestadt-uelzen.de/waermeplanung.

Anlage (Hansestadt Uelzen): Endenergieverbrauch Wärme in Uelzen in Gigawattstunden/Jahr