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Gudesstraße 1: Haus-Fassade wird nach historischem Vorbild gestaltet

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Viele haben es schon gesehen: Die Eigentümer stellen das historische Gesicht des denkmalgeschützten Gebäudes Gudesstraße 1 in Uelzen wieder her. Grundlage bilden bauhistorische Untersuchungen und eine Farbanalyse der Denkmalbehörde der Hansestadt Uelzen. Sie zeigen, wie das Haus um 1890 aussah – und genau daran orientiert sich die heutige Sanierung. Die Fassade wird mit dunklen Fensterrahmen und einem einheitlichen Anstrich für Fachwerk und Gefache gestaltet.

„Um für eine Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes fundierte Aussagen zum Sanierungskonzept treffen zu können, ist eine bauhistorische Untersuchung unumgänglich“, so Stefansky. Fotos, Materialanalysen, Archivmaterial und andere Quellen bilden das Fundament und die Grundlage der Entscheidungsfindung in der Denkmalsanierung. Der Untersuchungsbericht für die Gudesstraße 1 aus 2020 knüpft an den historischen Zustand des Gebäudes an.

Errichtet wurde das dreigeschossige Fachwerkhaus 1827 vom Kaufmann Johann Christian Praesent, an der Ecke Gudesstraße /Lüneburger Straße direkt nach dem großen Stadtbrand. Die Fassade sollte um 1827 an die vorherrschende klassizistische Bauweise anlehnen und sich vom „einfachen“ sichtbaren Fachwerkbau abheben. „Mit einem der ersten Häuser am Hauptkreuzungspunkt der Innenstadt wollte man vermutlich orientiert am schräg gegenüberliegenden verputzten barocken Rathaus ein weiteres städtebauliches Pendant in Uelzens Stadtmitte schaffen“, erklärt Stadtbaurat Dr. Andreas Stefansky.  Rund 80 Jahre lang diente das Gebäude als Landhandel, Manufaktur- und Kontorhaus, später als Bank. Umbauten im 20. Jahrhundert veränderten Fassade und Grundrisse: Man setzte als Kontrast dunkles Holz vor hellen Backsteingefachen auf die Fassade, alte Eingänge und Fenster wurden zugemauert sowie neue Öffnungen eingebaut. Viele originale Bauteile wie Stuckdecken, Kreuzstockfenster oder Dielenböden blieben jedoch erhalten.

„Die bauhistorische Spurensuche ist das Fundament jeder denkmalgerechten Sanierung“, betont Stefansky. Mit der neuen Farbgestaltung soll das Gebäude seinen historischen Charakter zurückerhalten. Mit der neuen Fassung knüpft es als prägender Blickfang im Herzen Uelzens an seine Geschichte an. „Das Gebäude ist ein Beispiel dafür, wie Denkmalschutz Geschichte sichtbar macht“, sagt der Stadtbaurat.

Foto Hansestadt Uelzen: Das historische Gebäude in der Gudesstraße 1 wird derzeit saniert