„Gemeinsam für Deutschland“ will durch Uelzen ziehen: Bündnis für Demokratie und Toleranz warnt vor rechtem Aufmarsch am Samstag und kündigt Gegendemo an
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Uelzen. Für den kommenden Samstag hat das Netzwerk „Gemeinsam für Deutschland“ („GfD“) zu einer Kundgebung in Uelzen aufgerufen. „Frieden statt Krieg“ ist als Motto in den sozialen Medien zu lesen. Das Bündnis ist relativ neu, organisiert seit diesem Jahr laut Medienberichten teils mehrere Demos zeitgleich in unterschiedlichen Städten. Allerdings haben auch Behörden Bedenken angesichts der Strömungen, die sich bei den „Demonstrationen für den Frieden“ zusammenfinden. So hatte das Hamburger Landesamt für Verfassungsschutz angesichts einer dortigen Demo im April der Zeitung Morgenpost erklärt: „Die, die mitmachen, müssen sich im Klaren darüber sein, dass sie Seite an Seite auch mit Extremisten marschieren werden.“
Entsprechend warnt auch der SPD-Ortsverein Uelzen: „Das sogenannte ‚Friedensbündnis‘ GfD plant einen Aufmarsch in unserer Stadt – unter dem Deckmantel des Friedens verbreiten sie rechte, verschwörungsideologische und antidemokratische Inhalte.“ Die SPD verweist auf eine Gegenveranstaltung des Uelzener Bündnisses für Demokratie und Toleranz, das dazu aufruft, am Samstag, 18. Oktober, ab 12 Uhr auf dem Herzogenplatz gemeinsam ein starkes und lautes Zeichen gegen Rechts zu setzen.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz weiter: „Anlass ist der angekündigte sogenannte Friedensmarsch des rechten ‚GfD‘, das ebenfalls an diesem Tag in Uelzen auftreten will. Hinter der harmlos klingenden Fassade verbirgt sich jedoch eine Plattform für rechte und verschwörungsideologische Gruppen, die unter dem Deckmantel des Friedens nationalistische und antidemokratische Inhalte verbreiten.“
Wie die Antifa Lüneburg/Uelzen berichtet, ist bei „GfD“-Veranstaltungen unter anderem in Hannover und Cuxhaven ein Pritschenwagen mit Uelzener Kennzeichen aufgefallen, der dort als Bühne benutzt wurde. Offenbar Zeichen für ein bestehendes Netzwerk.
Die Hansestadt Uelzen teilt mit auf Anfrage der Uelzener Nachrichten mit, dass die Demo nicht von "Gemeinsam für Deutschland" angemeldet wurde, sondern von einer Privatperson aus dem Landkreis Uelzen. Weiter heißt es seitens der Verwaltung: „Am Samstag, 18. Oktober, kann es von 14 bis 18 Uhr in der Uelzener Innenstadt zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Auch ein Teil des Hammersteinparkplatzes wird in dieser Zeit gesperrt. Grund ist ein Demonstrationszug durch die Innenstadt.“
Foto: Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen