Uelzen/Landkreis. In ganz Niedersachsen gibt es nur etwa 100 Brutpaare, doch auf mehreren Getreideäckern im Landkreis Uelzen hat sich die seltene Wiesenweihe in den vergangenen Jahren noch angesiedelt. Und auch in diesem Jahr liegen Nachweise in hiesigen Gefilden vor, zum Beispiel in Aljarn, Borne, Drohe, Natendorf, Oetzendorf, Rätzlingen und Römstedt.
Doch die Nistplatzwahl des Greifvogels gilt als problematisch. Die Wiesenweihe brütet überwiegend in Getreidefeldern, da ihre natürlichen Brutplätze wie offene Niedermoore oder Heiden kaum noch vorhanden sind. Bevorzugt in Wintergerste oder Winterweizen.
„Und da liegt das Hauptproblem“, so Lars Wellmann, Wiesenweihen-Betreuer der Staatlichen Vogelschutzwarte für den Landkreis Uelzen. „Ausgerechnet die Wintergerste wird als erstes gemäht. Meistens zu einem Zeitpunkt, zu dem die Jungen noch nicht flügge sind“. Aus diesem Grund sei es erforderlich, die Brutplätze der Bodenbrüter rechtzeitig zu finden, den Bewirtschafter zu unterrichten und einen Bereich abzugrenzen, der von der Mahd ausgespart wird. Bewirtschafter erhalten durch das Land Niedersachsen dafür eine Entschädigung.
Aktuell ist ein Team im Landkreis unterwegs, um mögliche Brutstandorte ausfindig zu machen. Unterstützt wird es durch das Umweltamt des Landkreises, das die Eigentümer heraussucht und den Bewirtschaftern bei der Abwicklung der Entschädigungszahlungen behilflich ist.
Da die Zeit der Getreideernte naht, bittet das Umweltamt, Brutstandorte oder Beobachtungen von Wiesenweihen unter der Rufnummer 0171-5630434 oder der E-Mail-Adresse
Die Männchen sind erkennbar an der grauen Färbung mit schwarzen Flügelspitzen, die Weibchen sind braun gefärbt und weisen einen weißen Fleck oberhalb des Schwanzes auf. Während die Weibchen brüten und die Jungen hudern und bewachen versorgt das Männchen die Brut mit Nahrung. Auffällig ist die Futterübergabe in Nestnähe, bei der das Männchen die Beute fallen lässt, die das Weibchen in der Luft auffängt.
Weitere Informationen bietet die Staatliche Vogelschutzwarte unter www.nlwkn.de > naturschutz > Staatliche Vogelschutzwarte. Foto: Wellmann