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Blaulicht

Soderstorfer Schädel war vermutlich ein spätmittelalterliches Exponat

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Soderstorf. Ein wahrlich seltsamer Fund: Der bei Soderstorf im Landkreis Lüneburg Ende vergangenen Jahres in einem Waldstück gefundene Schädel (UEN berichteten) war vermutlich ein eigens präpariertes wissenschaftliches Exponat. Davon geht die Polizei nach eingehenden Untersuchungen aus. Polizeisprecherin Antje Freudenberg: "Um das Alter des Schädels und des Kiefers zu bestimmen, wurde die Radiokarbonmethode angewandt. Das Ergebnis liegt mittlerweile vor. Das Alter wurde auf zwischen 370 und 570 Jahren bestimmt, die Knochen stammen also aus einer Zeit zwischen etwa 1450 und 1650."
 
Der Kiefer gehörte ursprünglich nicht zum Schädel, sondern wurde vermutlich als Ersatz angebracht: Festgestellt wurde von der Forensik in Hamburg, dass Kiefer und Schädel durch Drähte miteinander verbunden waren. Es sei daher davon auszugehen, dass es sich um ein ursprünglich für möglicherweise wissenschaftliche Zwecke verwandtes Exponat handelt. Wie Schädel und Kiefer in das Waldstück bei Soderstorf gelangten, ist nach wie vor unbekannt. Auch das übrige Skelett wurde nicht gefunden.
 
Symbolfoto: Adobe Stock