Politik reagiert entsetzt nach tödlicher Gewalttat im Uelzener Hundertwasserbahnhof - Bürgermeister Markwardt: "Die Gemeinschaft darf sich nicht spalten lassen"
Von Michael Michalzik
Uelzen. Nach der brutalen Gewalttat im Uelzener Hundertwasserbahnhof, bei der ein bereits auffällig gewordener 18-Jähriger einen Lüneburger (55) in der Nacht zu Sonntag so eine Treppe hinunter getreten hatte, dass das Opfer vor Ort starb (https://www.uelzener-nachrichten.com/blaulicht/6181-gewalttat-mit-toedlichem-ausgang-im-hundertwasser-bahnhof-18-jaehriger-tritt-mann-die-treppe-herunter), herrscht in der Hansestadt Entsetzen:
Die Uelzener Nachrichten erhielten folgende Reaktionen:
Bürgermeister Jürgen Markwardt: "Mit großer Bestürzung habe ich von dem tragischen Tod eines 55-Jährigen erfahren, der am Hundertwasser-Bahnhof auf erschütternde Weise ums Leben gekommen ist. Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen. In solchen Momenten fehlen die Worte, um das Unfassbare zu beschreiben. Als Bürgermeister dieser Stadt verurteile ich diese schreckliche Tat aufs Schärfste. Ich hoffe, dass der mutmaßliche Täter vollständig die Konsequenzen seiner Tat tragen muss. Gerade in solch schweren Zeiten ist es von größter Bedeutung, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen. Wir dürfen uns durch solch schreckliche Ereignisse nicht spalten lassen, sondern müssen noch enger zusammenrücken. Nur durch Solidarität und ein starkes soziales Miteinander können wir die Herausforderungen dieser Zeit bewältigen und ein Zeichen gegen Gewalt setzen."
Anja Schulz (FDP-Bundestagsabgeordnete): „Die Verrohung und Veralltäglichung immer brutalerer Gewalttaten im öffentlichen Raum ist offensichtlich kein Großstadtphänomen mehr. Der unvermittelte Tod des 55-jährigen Mannes in der vergangenen Nacht löst Gefühle der Beklemmung und Angst aus, gerade in einem überschaubaren Ort wie Uelzen. Hunderte Menschen, unter anderem ich selbst, sind ständig am Tatort unterwegs. Hinter dem vordergründigen Mitgefühl für das Opfer und dessen Angehörige schwingt immer auch die Angst mit, dass jeder andere hätte Opfer werden können. Ein Dank geht daher an die schnellen Einsätze der Rettungskräfte und der Polizei. Die Konsequenzen und die Aufarbeitung der Tat müssen ganzheitlich ausfallen. Sowohl straf- und asylrechtliche Maßnahmen als auch das Jugendhilfe- und Präventionssystem sowie die psychosoziale Versorgung müssen angesprochen werden. Den Angehörigen des Opfers spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus.
Stefan Hüdepohl (Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Uelzen): „Meine Anteilnahme gilt den Angehörigen des Getöteten, die durch so eine abscheuliche Gewalttat einen geliebten Menschen verloren haben. Solche Taten sind durch nichts zu entschuldigen. Nicht nur auf der Welt, sondern auch ganz dicht in unserer Stadt hat es dieses Wochenende ein solches Tötungsdelikt gegeben. Aktuell scheint es so, als wenn es jeden hätte treffen können, weil das Opfer zur falschen Zeit am falschen Ort war. Die zunehmende verbale Aggression schlägt in letzter Zeit immer wieder auch in körperliche Gewalt um. Wir müssen uns als Gesellschaft dringend zurückbesinnen auf einen wertschätzenden und gewaltfreien Umgang miteinander. Ansonsten können wir uns an einigen Orten nicht mehr sicher bewegen. Das darf nicht sein. Die Tat wird durch die Justiz bestraft, die Prävention vor neuen Taten ist eine gesellschaftliche Aufgabe.“
Klaus Knust (Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Hansestadt Uelzen): „Ich bin erschüttert über die Nachricht des Todes des 55 jährigen im Hundertwasser-Bahnhof. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie und Freunden. Es ist wichtig, dass die Tat schnell und umfänglich aufgeklärt wird. Es darf keinen Platz für Gewalt in unserer Gesellschaft geben.“
Der verdächtige 18-Jährige, der die Tat begangen haben soll, soll am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Symbolfoto: Adobe Stock