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Bildung

„Kultusministerium lässt Schülerinnen und Schüler im Regen stehen“ 

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Uelzen/Hannover. „Die Abschlussklassen stehen gerade vor einem Spagat, an dem sie sich die Beine ausreißen.“ So beschreibt die Uelzenerin Nicole Haase - Landesvorsitzende der Schüler Union Niedersachsen - die Situation, in der sich die Abschlussklassen aber auch vor allem der diesjährige Abiturjahrgang befänden. Die vernünftige Planung einer Abschlussfeier, eines Abschlussballs und vor allem einer Abschlussfahrt sei praktisch unmöglich, was vor allem an den sich ständig ändernden Hygieneregeln liege. Eine Abschlussfeier, bei der man seine Mitschüler verabschieden könne, mit denen man zusammen bis zu 13 Jahre verbracht hat, müsse aus Sicht der Schüler Union Niedersachsen möglich gemacht werden, auch mit der Familie. „Eine Zeugnisvergabe kann auch mit Abstand, verpflichtenden Tests, begrenzten Begleitpersonen und Hygiene-Regeln stattfinden. Man muss nur wissen, wie man das Ganze planen und umsetzen kann", sagt die Gymnasiastin. Die Schüler Union Niedersachsen fordert vom Kultusministerium, dass es die Abschlussjahrgänge unterstützt und ein Konzept für Abschlussfeiern und Abschlussbälle vorlegt. Hier sei vor allem eine gute Kommunikation der jeweiligen Stadt und Ministerien notwendig, individuelle Lösungen müssten geschaffen werden. „Man könnte ungenutzte Impfdosen an Abiturienten vergeben, um das Risiko eines Hotspots deutlich zu verringern", so ein Lösungsvorschlag von Nicole Haase. 

Das Kultusministerium ließe vor allem die Schüler im Regen stehen, die eine Abifahrt geplant haben. Die meist selbstständig geplanten Fahrten müssten storniert werden, und die Schüler blieben auf den Kosten hängen. Diese hätten so neben dem Corona-Abschluss-Stress zusätzlich das Problem, selbstständig den Bürokratie-Wahnsinn bewältigen zu müssen, der durch die Stornierung der Fahrt anfälle. „Sich gleichzeitig auf das Abi vorzubereiten und es zu schreiben, kommt jetzt auch noch die selbstständige rechtliche Aneignung der stündlichen Änderungen der Coronagesetze", zeigt Haase auf. Die Schüler Union Niedersachsen fordert das Kultusministerium auf, die betroffenen Jahrgänge zu unterstützen. Eine Anlaufstelle für Betroffene müsse die rechtliche Situation des jeweiligen Jahrgangs klären und Hilfestellungen anbieten, so dass die Betroffenen nicht zusätzlich belastet werden würden. „So könnten die Jahrgänge deutlich entlastet werden und sich psychisch mehr auf ihr Abitur konzentrieren", erklärt Benjamin Fritz, Landesvorstandsmitglied und Vorsitzender der Schüler Union Osnabrück.