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Landkreis Uelzen

Geschichts- und Erinnerungstafel eingeweiht: Landrat würdigt Schulprojekt    

 |  Landkreis

Uelzen/Landkreis. Eine sichtbare Mahnung für Frieden und Freiheit – so hat Landrat Dr. Heiko Blume, gleichzeitig Vorsitzender des Uelzener Kreisverbandes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, eine Geschichts- und Erinnerungstafel bezeichnet, die vor wenigen Tagen auf dem Sankt-MarienFriedhof offiziell eingeweiht wurde. Die Informationstafel steht in unmittelbarer Nähe des dortigen Ehrengräberfeldes, auf dem Weltkriegsgefallene beigesetzt sind.    

Im Rahmen einer durch das Herzog-Ernst-Gymnasium (HEG) ausgerichteten Feierstunde dankte Blume allen an dem Projekt Beteiligten – insbesondere den fünf Schülerinnen und Schülern des

HEG, die zusammen mit ihrem Geschichtslehrer Volker Bratz Schicksale von auf den Grabfeldern Bestatteter erforscht hatten und deren Ergebnisse auf der Gedenktafel zusammengefasst sind. „Ich vermute, dass sehr viel Recherchearbeit mit einem solchen Projekt verbunden ist und deshalb möchte ich Ihnen heute öffentlich meine Anerkennung zum Ausdruck bringen“, so Blume. Außerdem hob Blume die Unterstützung der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg hervor, ohne deren finanzielles Engagement das Projekt nicht hätte umgesetzt werden können.

Tabea Klingebiel und Philipp Schering, zwei der beteiligten Schülerinnen und Schüler, gaben anschließend einen kurzen Einblick in ihre Arbeit – und bestätigten Blumes Vermutung. „Wir haben nicht geahnt, welche Herausforderungen aber auch welche Erkenntnisse vor uns liegen“, blickte Tabea Klingebiel auf das im vergangenen Jahr begonnene Projekt zurück.

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt durch die Stadt- und Kreisarchivarin Dr. Christine Böttcher und den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der auch die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hatte.

Dessen Bildungsreferent Karl-Friedrich Boese dankte während der Feierstunde ebenfalls den beteiligten Schülerinnen und Schülern: „Ihr habt mit Eurer Arbeit ein bleibendes Zeugnis für das Grauen des Krieges geschaffen. Dafür danke ich Euch herzlich.“ Boese rief in Erinnerung, dass die Idee zur Aufstellung entsprechender Geschichtstafeln bereits seit 2005 umgesetzt wird.

„Diese Tafeln ermöglichen einen Blick auf die Geschehnisse aus lokaler Sicht“, so Boese. Im Landkreis Uelzen sei es bereits die insgesamt fünfte Tafel, die das Elend des Krieges öffentlich anprangere. „Damit nimmt der Landkreis im hiesigen Bezirksverband des Volksbundes einen Spitzenplatz ein“, würdigte der Bildungsreferent das Engagement. 

Schulleiterin Gabriele Diedrich nannte die Infotafel symbolhaft für Kriege mit all ihrem Leid. Für Frieden in Freiheit zu sorgen, für einen respektvollen Umgang miteinander, das sei das Wichtigste überhaupt. Insbesondere in einer Zeit, in der die Welt wieder vor einem Abgrund stehe, sagte Diedrich mit Blick auf die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Gaza-Streifen. Dies sei das Vermächtnis aller Kriegsgefallenen. 

Abschließend trat Wiebke Vielhauer, Pröpstin des Kirchenkreises Uelzen, vor die Gedenktafel. Auch sie verurteilte jegliche Form gewaltsamer Auseinandersetzungen, deren schlimmste Form Kriege seien. Diese seien mit christlichen Werten absolut nicht vereinbar beziehungsweise zu rechtfertigen. Gemeinsam mit den Anwesenden sprach sie ein Gebet, in dem sie um Frieden und ein glückliches Leben für alle Menschen bat.          

Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde durch die Blockflötengruppe des HEG unter der Leitung von Heiko Schlegel.  

Foto: Landkreis Uelzen