Hannover/Uelzen. Landtagsabgeordneter Jörg Hillmer zeigt kritisch auf: „Wie will die Landesregierung ihr Ziel erreichen, die Unterrichtsversorgung nachhaltig zu sichern und die Schulen bedarfsgerecht mit Lehrkräften zu versorgen, wenn sie den Bedarf gar nicht kennt?“ Die Antwort der Landesregierung auf seine Anfrage empört ihn in mehreren Punkten.
Hillmer fragte nach der Unterrichtsversorgung an den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen im Landkreis Uelzen für das demnächst beginnende und das vorangegangene Schuljahr. Er macht deutlich: „Die Antwort belegt, dass die Landesregierung mit veralteten Zahlen operiert und den aktuellen Stand für ein neues Schuljahr gar nicht kennt: Erst nach den Sommerferien müssen die Schulen ihre Zahlen übermitteln. Diese werden von der Landesschulbehörde ausgewertet und sind dann Anfang des nächsten Kalenderjahres bekannt. Die Zahlen sind daher immer nur aus dem Jahr davor. Eine Unterrichtsversorgung auf einer solchen Datenbasis ist ein Blindflug, mit dem das Kultusministerium die Schulen führt.“
Hillmer verweist auf „fatale Entwicklungen, die auf dieser Grundlage möglich sind: An der Oberschule Suderburg sank die Unterrichtsversorgung in einem Jahr um 18 Prozent, von 95,3 auf 77,3 Prozent. Das belegen die offiziellen Angaben und sie zeigen, dass mit Zahlen aus Vorjahren offensichtlich keine aktuell entstehenden Engpässe aufgefangen werden können. Er fordert: Wir brauchen wieder eine Abfrage für jedes Halbjahr. Rot-Grün hat das abgeschafft, doch für die Ermittlung des Bedarfs ist das unbedingt notwendig.“
Der Uelzener Abgeordnete kritisiert außerdem, „dass sich die Landesregierung an einer generell zu geringen Unterrichtsversorgung nicht besonders stört.“ An den allgemeinbildenden weiterführenden Schulen im Landkreis Uelzen lag sie im Schnitt bei knapp über bis Mitte 90 Prozent. Auf dieser Grundlage werden unter den Schulen auch Abordnungen von Lehrkräften vorgenommen. In der Antwort heißt es, „um einen Ausgleich zwischen besser und schlechter versorgten Schulen herbeizuführen.“ „Schulen mit diesen Werten sind alle schlecht versorgt. Da darf die Landesregierung keine Augenwischerei betreiben,“ bemängelt Hillmer.
Die Aussage des Kultusministeriums, dass die Abdeckung des Pflichtunterrichts bereits mit einer Lehrkräfteversorgung von deutlich unter 100 Prozent gewährleistet sei, hält er zudem für „nicht nachvollziehbar“. Hillmer betont: „Um eine gute Schulbildung zu gewährleisten, brauchen wir eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent. Das fordere ich für unsere Schulen im Landkreis Uelzen und davon rücke ich nicht ab.“
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