Wolfsmanagement: Uelzens Landrat fordert Bundesumweltministerin zum Handeln auf
Landkreis Uelzen. Der Landrat des Landkreises Uelzen, Dr. Heiko Blume, hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke schriftlich aufgefordert, sich für eine Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfs einzusetzen. Anlass für das Schreiben ist die bevorstehende Tagung des ständigen Ausschusses des Europarats für die Berner Konvention am 2. Dezember 2024 in Straßburg. Dort bietet sich die seltene Möglichkeit, auf eine Änderung der „Berner Konvention“ hinzuwirken, um eine Änderung der FFH-Richtlinie zu ermöglichen.
Wölfe sind in der Anlage zu dieser FFH-Richtlinie aktuell als „streng geschützt“ eingestuft. Damit ein aktives Bestandsmanagement der Wölfe möglich wird, ist eine Herabstufung des Status als „geschützt“ zwingende Voraussetzung. „Der aktuelle strenge Schutz macht ein regelhaftes Bestandsmanagement unmöglich. Zudem zeigen die vergangenen Jahre, dass selbst die Entnahme sogenannter Problemwölfe fast immer an den strengen Voraussetzungen scheitert“, so Blume. Das deutsche Abstimmungsverhalten in umweltpolitischen Fragen wird von Ministerin Lemke bestimmt. Sie müsse jetzt dafür sorgen, dass einem Antrag auf Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes seitens der Bundessrepublik Deutschland zugestimmt wird, so Blume weiter.
In dem Appell des Landrates an Lemke heißt es abschließend: „Lassen Sie mich abschließend betonen, dass die Bevölkerung im Landkreis Uelzen – wie in zahlreichen anderen ländlichen Regionen insbesondere Nord- und Ostdeutschlands – seit Jahren auf praktische Schritte hin zu einem Bestandsmanagement der Wolfsbestände wartet. Ich appelliere eindringlich an Sie, hier umzusteuern und sich jetzt aktiv für eine Herabsetzung des Schutzstatus einzusetzen.“ Die Forderung einer Herabstufung des Schutzstatus ist auch Teil der „Uelzener Erklärung zum Wolf“, die der Kreistag im April 2023 Jahres beschlossen hat.
Foto: Landkreis Uelzen