Neue Höchstleistungs-Stromtrasse soll unterirdisch quer durch den Landkreis Uelzen führen - Kommende Woche Infoveranstaltungen
Von Michael Michalzik
Uelzen/Landkreis. Deutschland braucht Energie. In immer größerem Maße aus alternativen Ressourcen - Wind und Photovoltaik. Die Vorgabe des Gesetzgebers: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Während der Norden der Republik sich zum großen Teil selbst aus diesen Quellen versorgen können wird (wie berichtet sind beispielsweise vier Prozent der Fläche des Landkreises Uelzen als Standorte für Windenergie vorgesehen), muss der erzeugte Strom auch in den bedarfshungrigen Süden transportiert werden - so verlustfrei wie möglich.
Die Zukunft hat schon begonnen: Die Netzbetreiber TenneT, TransnetBW und 50Hertz sitzen an den Planungen für die künftige Höchstleistungs-Stromtrasse, die über 740 Kilometer von Sahms in Schleswig-Holstein bis nach Oberjettingen in Baden-Württemberg führen soll - und damit einmal längs durch den Landkreis Uelzen.
Das Besondere: "Die Trasse wird als Erdkabel verlegt", erklärt Klemens Lühr von 50Hertz im Gespräch mit den Uelzener Nachrichten. Die Planungen stehen noch am Anfang, möglichst früh sollen die Bürger mit eingebunden werden. Deswegen finden in der kommenden Woche zwei Info-Veranstaltungen im Landkreis Uelzen statt. Bis 2028 sollen die Baugenehmigungen vorliegen, bis 2037 soll das Projekt realisiert sein.
Unter der Erde. Das bedeutet, dass zwei Kabelgräben in einer Tiefe von unter 1,50 Metern in den Boden gebracht werden - tief genug, um eine landwirtschaftliche Nutzung weiter zuzulassen. "Wir vermeiden möglichst Baumbestände", erklärt Lühr. Der SuedWestLink wird für eine Übertragungsleistung von zwei mal zwei Gigawatt geplant. Die geplante Spannungsebene von 525 Kilovolt erlaubt die Übertragung dieser Leistung mit nur sechs Kabeln. Jeweils ein Kabel pro Graben ist dabei ein metallischer Leiter, der als Reserve im Schadensfall dient.
Direkt über den Leitungen dürfen allerdings keine Wohngebäude errichtet oder tiefwurzelnde Pflanzen gepflanzt werden. Viel zu sehen wird es nicht geben, wenn die Leitung einmal verlegt ist: In einer Handvoll Monitoring-Stationen werden die Leitungen nach oben geführt, damit sie dort direkt getestet und begutachtet werden können. Hinzu kommen kleinere Link-Boxen mit Sensoren, die ebenfalls der Kontrolle der Leitungen dienen.
Während der Infoveranstaltungen können Bürger im offenen Dialog Fragen stellen: "Wir konzipieren das als eine Art kleine Messe", sagt Lühr. Drei Stunden sind die Ansprechpartner jeweils vor Ort: "Man kann einfach zwischendurch vorbeischauen", freut sich Lühr auf den Dialog mit den Kreis-Uelzenern.
Die Info-Veranstaltungen im Landkreis Uelzen:
- Mittwoch, 25. Sept. 2024, von 10 bis 12.30 Uhr in Bad Bevensen. Dialogmobil in der Kirchenstraße/ Ecke Lüneburger Straße (Nähe Kriegerdenkmal).
- Mittwoch, 25. Sept. 2024, von 16 bis 19 Uhr in Uelzen, Infomarkt in der Jabelmannhalle, Eschemannstraße 5-9 (Sperrung Eschemannstraße beachten! Anfahrt über Kreishaus oder Lidl)
Von der Entwurfstrasse sind im Landkreis Uelzen folgende Gemeinden betroffen: Wrestedt, Altenmedingen, Bad Bevensen, Emmendorf, Römstedt, Weste und die Hansestadt Uelzen
Unter diesem Link kann man sich nicht nur den geplanten Trassenverlauf im Detail anschauen, sondern auch Anmerkungen eingeben:
https://webgis.suedlink.com/extern/synserver?project=Hinweise_StromNetzDC
Quelle Grafik: 50Hertz