Von Michael Michalzik
Uelzen/Landkreis. Boris Pistorius ist der mit Abstand beliebteste Politiker Deutschlands. Der amtierende Bundesverteidigungsminister steht unter anderem seit Februar 2023 durchgehend an der Spitze des ZDF-Politbarometers, hat das übrige Feld weit hinter sich gelassen. Und nun könnte das politische Schwergewicht der Konkurrenz im Wahlkreis Celle/Uelzen das Leben schwer machen: Hartnäckig halten sich Gerüchte, nach denen Pistorius sich hier als Kandidat bewerben könnte, um per Direktmandat in den Bundestag gewählt zu werden.
Der Hintergrund: Der Heimatwahlkreis von Pistorius, Osnabrück-Stadt, ist vergeben. Manuel Gava sitzt als Vertreter der dortigen SPD im Bundestag und macht offenkundig einen so guten Job, dass der Verteidigungsminister ihm auf der Suche nach einem eigenen Wahlkreis nicht in die Parade fahren will.
Seitens der SPD in Celle und Uelzen hält man sich angesichts einer möglichen Bewerbung des Spitzenpolitikers Pistorius noch bedeckt. Dirk-Ulrich Mende, der für die SPD derzeit unseren Wahlkreis im Bundestag vertritt, auf Anfrage der Uelzener Nachrichten: „Das Verfahren für die Aufstellung des / der Kandidat:in ist durch die SPD-Unterbezirksvorsitzenden Maximilian Schmidt und Jan-Henner Putzier beschrieben worden. Danach können sich Kandidierende bis zum Samstag, den 28. September 2024 bei den beiden melden. Am 14. Dezember 2024 findet im Bildungszentrum Heimvolkshochschule in Hustedt die Wahlkreisdelegiertenkonferenz statt, die den / die Kandidat:in nominieren wird.“
Weitere Stellung will Mende derzeit nicht beziehen, lässt auch eine eigene, erneute Kandidatur offen. Der Celler Schmidt und der Uelzener Landtagsabgeordnete Putzier haben bei dem Auswahlverfahren den Hut auf. Klar ist: Für die CDU will erneut Henning Otte kandidieren. Er ist seit 2009 direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Celle-Uelzen.
Pistorius wäre nicht der erste Bundesminister der Verteidigung, der im Wahlkreis Celle-Uelzen antritt: Das 2012 verstorbene Politik-Urgestein Peter Struck vertrat den Wahlkreis viele Jahre in Berlin. Struck war Uelzener.
Foto (Bundeswehr/Jankowski): Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung.
