Zum Hauptinhalt springen

Landkreis Uelzen

Landrat Blume zum Wolf: „Herabsetzung des Schutzstatus ein überfälliger, aber nur ein erster Schritt“

 |  Landkreis

Uelzen/Landkreis. Landrat Dr. Heiko Blume nimmt Stellung zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs: „Es freut mich, dass das jahrelange Drängen vieler beim Thema Wolf nun Früchte trägt. Beschlossen wird diese Tage – nun mit den Stimmen Deutschlands –, dass der Schutzstatus des Wolfs auf der Tagesordnung für die Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention für dessen Sitzung am 2. Dezember steht. Nach dem nun zu erwartenden Beschluss des Ausschusses bedarf es weiterer Schritte auf europäischer Ebene, bis der Schutzstatus von 'besonders geschützt' auf 'geschützt' herabgestuft sein wird. Es geht aktuell damit um einen wichtigen allerersten Schritt auf dem Weg hin zu einem Bestandsmanagement der Wölfe. Seit Langem setze ich mich auf verschiedenen Ebenen für einen pragmatischen Umgang mit dem Wolf ein. 2017 beschloss Uelzen als erster Landkreis Niedersachsens eine entsprechende Resolution. Im April 2023 folgte die 'Uelzener Erklärung zum Wolf'. Diese hat Bund und Land den Fahrplan zu einem aktiven Bestandsmanagement aufgezeigt: Dabei ist die Änderung der Berner Konvention nur der erste Schritt. Es muss die Herabstufung des Schutzstatus in der FFH- Richtlinie selber folgen. Und dann ist es am Bund, die naturschutz- und jagdrechtlichen Bundesgesetze so zu ändern, dass eine regelhafte Bejagung auch in Deutschland erfolgen kann. Das Land wird letztlich aufgefordert sein, eine Jagdzeit für Wölfe festzusetzen. Es heißt nun dranzubleiben, insbesondere auch bei Bundesumweltministerin Lemke. Deren gestrige Pressemitteilung zeigt, dass es ihr an sich weiter nur um sogenannte Problemwölfe geht. Sie meint, der 'Gedanke des Managements' werde stärker. Entschlossenheit klingt anders. Und wenn Lemke ihr 'Schnellabschussverfahren' nach wie vor als pragmatisch und als Mittel der Wahl bezeichnet, um rechtssicher und angemessen Problemwölfen zu begegnen, fehlen mir die Worte. Das 'Schnellabschussverfahren' feiert am 12. Oktober seinen ersten Geburtstag. Bis heute ist deutschlandweit auf Basis dieses Verfahrens kein einziger Problemwolf entnommen worden! Lemkes Verfahren ist weder schnell noch pragmatisch.“