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Landkreis Uelzen

Glückswerkstatt: Mehr als 20 Mädchen nehmen Angebot der Kreisjugendpflege wahr

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Uelzen/Landkreis. Wer bist du, wenn du niemand sein musst? Dieser Fragestellung sind Anfang Februar in der Jugendbildungsstätte Oldenstadt mehr als 20 Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren nachgegangen. „Glückswerkstatt“, so der Titel der mehrtägigen Veranstaltung, die durch die Initiative „Bock auf Zukunft“ organisiert wurde. Die Initiative geht zurück auf ein Projekt der Kreisjugendpflegerin Lale Jaernecke und der Sozialarbeiterin Annika Quednau. Finanziert wird es durch den Landkreis Uelzen. 

Das Camp sollte den jungen Teilnehmerinnen eine wertvolle Pause vom schulischen Leistungsdruck ermöglichen. Die Zeugniszeit bedeutet für viele Schülerinnen Stress. Studien zeigen, dass insbesondere Mädchen unter hohen Erwartungen leiden: Sie sollen nicht nur gut aussehen und freundlich sein, sondern auch in der Schule Bestleistungen erbringen. Das Team von „Bock auf Zukunft“ wollte diesem Druck etwas entgegensetzen und schuf einen Raum, in dem die Teilnehmerinnen frei von Erwartungen einfach sie selbst sein konnten.

Eine Besonderheit: Vier junge Frauen im Alter von 15 bis 18 Jahren, die erst im Herbst 2024 ihren Juleica-Schein erworben haben, unterstützten das Camp als ehrenamtliche Helferinnen. Sie standen den Teilnehmerinnen als Vorbilder zur Seite und zeigten, wie junge Menschen sich füreinander engagieren können. Auf dem Programm standen Entspannungstechniken, kreative Workshops und Reflexionsrunden. Perfektion? Unnötig und langweilig! Viel wichtiger war es, gemeinsam zu lachen, sich auszutauschen und das Zusammensein zu genießen. Am Ende des Camps war eines klar: Die Mädchen gingen mit gestärktem Selbstbewusstsein und neuer Energie nach Hause.

Bereits in den Herbstferien hatte in der Jugendbildungsstätte das „Mutcamp“ stattgefunden. Auch dieses Camp ist Teil der Reihe zur Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen. 

„Je schwieriger die Lebenslage eines Mädchens ist, desto stärker wirken sich geschlechtsspezifische Benachteiligungen aus", erklärt Lale Jaernecke. Viele Mädchen erleben Druck aus Familie, Bildungssystem und Gesellschaft. Sie sollen stark, schlank, klug, sexy, selbstständig und gleichzeitig anpassungsfähig sein – ein Widerspruch, der oft überfordert. Die Camps setzen genau hier an: Sie bieten geschützte Räume, in denen Mädchen Unterstützung finden, Selbstbewusstsein aufbauen und Perspektiven entwickeln können.

Die nächste Gelegenheit dazu gibt es in den anstehenden Osterferien. Interessierte können sich unter der Rufnummer 0581 82-336 bei Kreisjugendpflegerin Lale Jaernecke über die kommenden Termine informieren.

Foto: Michalzik