Landkreis Gifhorn: Verwahrloste Hunde in Brome - Veterinäramt rettet mit Unterstützung der Polizei 67 Tiere
Gifhorn. Mit Unterstützung von 13 Polizeibeamtinnen und -beamten haben gestern Vormittag neun Mitarbeitende aus dem Veterinäramt des Landkreises Gifhorn ein Haus sowie Grundstück in Brome durchsucht. Dem gemeinsamen Einsatz liegt ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Wolfsburg zugrunde, so die Gifhorner Kreisverwaltung.
Sowohl jüngste und konkrete Tierschutzanzeigen als auch aktuelle polizeiliche Erkenntnisse ließen konkret darauf schließen, dass womöglich von den Grundstücksinhabern eine Vielzahl an Hunden unter tierschutz- und artwidrigen Umständen gehalten werden.
Die Feststellungen vor Ort überstiegen tatsächlich jede vorher getroffene Annahme: Insgesamt 67 Hunde, zumeist der Rasse Golden Retriever , aber auch Zwergpudel, Australian Shepherd, Rhodesian Ridgeback sowie Weimaraner, wurden an unterschiedlichen Orten auf dem Grundstück aufgefunden – fast alle in verwahrlostem, offensichtlich kranken und tierärztlich unbehandelten sowie abgemagerten Zustand. Die Tiere sind in einem Alter von wenigen Wochen (Welpen) bis zu mehreren Jahren.
Amtstierärzte beschlagnahmten sämtliche Tiere (Fortnahme nach Paragraf 16a Tierschutzgesetz). Da regional aufgrund der großen Anzahl nicht ausreichend Kapazitäten für eine artgerechte Unterbringung und Versorgung zur Verfügung standen, mussten die Hunde auf geeignete Tierheime über Niedersachsen hinaus deutschlandweit aufgeteilt und dort untergebracht werden. Noch vor Ort wurde gegenüber den Hundehaltern ein vorläufiges Tierhaltungsverbot ausgesprochen.
Darüber hinaus ist gegen die Grundstücksbesitzer ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden – zunächst wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Etwaige weitere Verdachtsmomente werden aktuell im Detail geprüft.
Vor Ort wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt – mit Unterstützung polizeilicher Kriminaltechnik. Art und Umfang der hochgradig tierschutzwidrigen Umstände, aber auch die Vielzahl der betroffenen Tiere werden noch Tage in Anspruch nehmen, so die Gifhorner Kreisverwaltung. Insbesondere die genauen Hintergründe der Lebens- und Haltungsumstände zu den Hunden sind aktuell noch weitestgehend unbekannt. Insofern stehen die Ermittlungen erst am Anfang.
Etwas Vergleichbares hat es im Landkreis Gifhorn bislang noch nicht gegeben. Mit tatkräftiger Unterstützung der Polizeiinspektion Gifhorn ist es gelungen, einer Vielzahl von zumeist verwahrlosten Hunden das Leben zu retten.