Antrag im Verwaltungsausschuss: Der Klosterflecken Ebstorf will das alte Rathaus – und eine Millionen Euro
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Ebstorf. Jetzt scheint wirklich Bewegung ins Dauerthema „Rathaus Ebstorf“ zu kommen: Der Verwaltungsausschuss des Rats des Klosterfleckens hat in seiner gestrigen, nichtöffentlichen Sitzung beschlossen, dass umgehend Verhandlungen mit der Samtgemeinde aufgenommen werden sollen, um das alte Rathaus in den Besitz des Klosterfleckens Ebstorf zu bringen. Allerdings: Zusätzlich zum Rathaus möchte man in Ebstorf auch noch eine Millionen Euro von der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf bekommen – in Anbetracht des umfänglichen Sanierungsbedarfs, wie es im Antrag heißt.
Wie mehrfach berichtet, wird um die Zukunft des sanierungsbedürftigen Baus aus den 1970ern seit Jahren politisch gerungen. Die Ideen reichen von Instandsetzung bis Abriss. Ins Spiel gebracht wurde jüngst auch das alte Kaufhaus Kort, in das ein Teil der Verwaltung hätte einziehen sollen. Ein Abriss des alten Rathauses war auch bereits als Chance angesehen worden, den Ortskern an dieser Stelle deutlich attraktiver neu zu gestalten.
Jetzt jedenfalls will der Klosterflecken das Heft des Handels übernehmen. Einen entsprechenden Antrag brachten gestern Bürgermeister Heiko Senking sowie seine Stellvertreter Peter Hauschild sowie Ulf Schmidt ein. Jetzt sollen umgehend Verhandlungen mit der Samtgemeinde zwecks Übernahme des Ebstorfer Rathauses durch den Klosterflecken aufgenommen werden. Außer Grundstück und Gebäude soll Ebstorf auch das Mobiliar des Ratssaals sowie des Bürgermeisterzimmers übernehmen können.
Zur Begründung heißt es: „Nach Jahren der Diskussion und nicht umgesetzter Beschlüsse der Samtgemeinde zum Rathaus in Ebstorf besteht nunmehr die Perspektive, dass die Samtgemeinde das Rathaus räumt, keine Sanierung vornimmt und somit entweder mittelfristig eine Bauruine im Ortskern Ebstorf entsteht oder durch Abriss ein Bauloch unseren Ortskern belastet.“
Ideen zum Verkauf an „imaginäre Investoren“ seien bereits vor Jahren abgearbeitet worden und hätten nicht zum Erfolg geführt. Gleichwohl bleibe dies eine Option für die Zukunft. Selbstbewusst erklärt man in Ebstorf: „Der Rat des Klosterfleckens möchte die weiteren Entscheidungen zur Zukunft des Baukomplexes Rathaus/Kreissparkasse in Ebstorf diskutieren und fällen und auch im Hinblick auf die zukünftige Verkehrssituation der Rathauskreuzung bezüglich der benötigten Grundstücke entscheidungsfähig sein.“
Viel Zeit verlieren will man jetzt in Ebstorf nicht mehr: Laut Bürgermeister Senking wurde Samtgemeindebürgermeister Martin Feller bereits wegen eines Termins in Kenntnis gesetzt.
Foto: Michalzik