Dialogforum Gesundheitspolitik des SPD-Ortsvereins Bevensen: Klares "Ja" zur Krankenhausreform
- Subtitle: Bad Bevensen
Bad Bevensen. Erfolgreiches Dialogforum Gesundheitspolitik des SPD-Ortsvereins Bevensen: Referenten waren Dirk-Ulrich Mende, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Celle-Uelzen und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, sowie Benjamin Gießel, Vorsitzender des SOVD-Kreisverbandes Uelzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Hannes Henze, Vorsitzender der SPD Bad Bevensen. Knapp 20 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil und nutzten die Gelegenheit, verschiedene Fragen zum Gesundheitswesen zu stellen.
Auch die vom Deutschen Bundestag am 17. Oktober diesen Jahres beschlossene Krankenhausreform war Thema der Veranstaltung. Dirk-Ulrich Mende sprach sich klar für die Reform durch das sogenannte Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) aus. „Aktuell kann jedes Krankenhaus in Deutschland nahezu alle Leistungen anbieten. Mit dem KHVVG wollen wir die Sicherstellung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung und eine gleichzeitige Steigerung der Behandlungsqualität erreichen“, so Mende. Die Sorge, dass Krankenhäuser in der Region geschlossen werden, konnte er den Gästen nehmen. Mende: „Durch Anreize zur Konzentration komplexer Behandlungsfälle in den dafür bestmöglich ausgestatteten Krankenhäusern kann es auch in unserer Region dazu kommen, dass Krankenhäuser wie das Helios Klinikum in Uelzen ihre angebotenen Leistungen verringern. Durch die Reform ist jedoch weder deren Existenz bedroht noch wird die medizinische Versorgung der Bevölkerung verschlechtert. Das Gegenteil ist der Fall.“
Ein Gast nannte die aktuelle Finanzierung der Kliniken durch Fallpauschalen „perfide“ und sprach sich dafür aus, dass Krankenhäuser nicht dafür da seien, um Gewinn zu erzielen. Daher sei es gut, dass die Finanzierung durch das neue Gesetz geändert werden soll. Auch Mende sieht es als notwendig an, die Finanzierung zu ändern. Er machte deutlich: „Die Krankenhausreform wird den Krankenhäusern in unserem Land eine Perspektive geben – wir nehmen sie aus dem Hamsterrad heraus, weil wir ökonomische Fehlanreize zur Ausweitung von Krankenhausbehandlungen abstellen und medizinisch sinnvolle Behandlungen in den Vordergrund rücken. Dies gelingt einerseits durch die Einführung einer Vorhaltevergütung, die die Vorhaltung von Strukturen in Krankenhäusern zu einem relevanten Anteil weitgehend unabhängig von der Leistungserbringung sichert. Dies stellt unsere Krankenhäuser auf ein stabileres Fundament und stärkt die Daseinsvorsorge. Andererseits werden von Bund und Ländern gemeinsam Leistungsgruppen definiert und weiterentwickelt. Dadurch wird die Behandlungsqualität gesteigert“.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden. „Von modernen und leistungsfähigen Krankenhausstrukturen profitieren auch die Beschäftigten in den Krankenhäusern: Ein besserer Ressourceneinsatz und die Vermeidung überflüssiger Bürokratie entlasten auch das Krankenhauspersonal. So werden beispielsweise die neuen und bestehenden Prüfungen des Medizinischen Dienstes harmonisiert und vereinheitlicht und der Prüfaufwand bei Abrechnungsprüfungen vermindert", so Mende.
Sowohl Mende als auch Gießel machten deutlich, dass man Fachkräfte aus dem Ausland brauche. Auch wenn diese nur ein Teil der Lösung sein können. Ein Gast äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken hinsichtlich der Sprachkenntnisse. Gießel stimmte zu, dass ausreichende Sprachkenntnisse wichtig seien. „Es wird ein gültiges B1 oder B2 Sprachzertifikat benötigt, um im Gesundheitswesen zu arbeiten. Zusätzlich wird häufig nach der Einreise parallel ein Sprachkurs besucht, um am Anfang ein kontinuierliches Erlernen der Sprache zu ermöglichen.“, so Gießel.
Als Erfolg im Bereich der Gesundheitspolitik nannte Mende die Einführung der elektronischen Patientenakte und die deutlich verbesserte Bezahlung in der Pflege. „Natürlich sind dies nur einzelne Schritte auf einem langen Weg zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in unserem Land. Aber insgesamt sind wir deutlich weiter gekommen als viele Vorgängerregierungen“, so Mende.
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