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Wegen Barrierefreiheit am Bahnhof Bad Bevensen: Hannes Henze schreibt Brief an Ministerpräsident Lies

  • Subtitle: Bad Bevensen

Bad Bevensen. Wegen der mangelnden Barrierefreiheit am Bahnhof Bad Bevensen hat Hannes Henze, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bevensen, folgenden Brief an Ministerpräsident Olaf Lies geschickt: 

„Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, lieber Olaf,

als Vorsitzender der SPD Bevensen möchte ich dich auf ein Anliegen aufmerksam machen, das für unsere Kurstadt und insbesondere für Menschen mit Behinderungen von großer Bedeutung ist.

Bad Bevensen ist eine kleine Kurstadt mit rund 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Prägend für unsere Stadt sind der Tourismus und unsere Kliniken, etwa die Diana Klinik als eine der größten Fachkliniken für Rehabilitation und Akutmedizin in Norddeutschland sowie das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen (HGZ).

Besonders stolz sind wir darauf, dass Bad Bevensen im Jahr 2021 als erster barrierefreier Ort in Niedersachsen zertifiziert wurde. Das bundesweite Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem soll Reisenden Transparenz darüber bieten, dass ein Ort verlässliche Angebote zur Barrierefreiheit macht. Viele touristische Angebote in Bad Bevensen sind barrierefrei und damit auch für Rollstuhlnutzende sowie für Menschen mit Seh-, Hör- oder kognitiven Beeinträchtigungen zugänglich.

Umso problematischer ist es, dass ausgerechnet das Einfallstor zu unserer Stadt, unser Bahnhof, nicht barrierefrei ist. Es gibt keine Fahrstühle, sondern nur über 50 Meter lange, steile Rampen. Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, stellt dies eine erhebliche Hürde dar. Viele von ihnen können diese Rampen ohne fremde Hilfe nicht bewältigen und den Bahnhof daher nicht selbstständig nutzen. Unter diesen Bedingungen kann nicht von Barrierefreiheit gesprochen werden. Hinzu kommt, dass sich die Situation bei ungünstiger Witterung, etwa bei Regen, Eis oder Schnee, weiter verschlechtert und das Unfallrisiko steigt.

Die Stadt Bad Bevensen hat daher vor Kurzem erneut Kontakt zur Deutschen Bahn aufgenommen und darum gebeten, den Bau von zwei Personenaufzügen am Bahnhof Bad Bevensen in die anstehenden Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der „Generalsanierung 2029“ aufzunehmen. Unterstützt wurde die Stadt dabei vom Inklusionsbeirat Bad Bevensen, dem Beirat für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Uelzen sowie der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen.

Leider hat die Deutsche Bahn der Stadt mitgeteilt, dass derzeit keine Fahrstühle am Bahnhof Bad Bevensen geplant werden.

Wir vor Ort können nicht nachvollziehen, dass in einer Kurstadt wie Bad Bevensen eine derart mangelhafte Barrierefreiheit am Bahnhof weiterhin in Kauf genommen wird. Besonders für Menschen im Rollstuhl und andere mobilitätseingeschränkte Personen ist die derzeitige Situation unzumutbar, zumal sie voraussichtlich noch mehrere Jahre anhalten würde.

Lieber Olaf, ich würde mich sehr freuen, wenn du uns bzw. die Stadt Bad Bevensen in dieser Angelegenheit unterstützen und gegebenenfalls den Kontakt zur Deutschen Bahn suchen könntest, um auf eine Lösung im Sinne der Barrierefreiheit hinzuwirken.

Da du am 23. Dezember traditionell im Landkreis Uelzen unterwegs bist, möchte ich dich herzlich einladen, für etwa 15 Minuten nach Bad Bevensen zu kommen und dir vor Ort ein eigenes Bild von der Situation am Bahnhof zu machen.

Ich freue mich über eine Rückmeldung von dir oder, noch besser, über einen kurzen Besuch am 23. Dezember.

Viele Grüße

Hannes Henze

Vorsitzender SPD-OV Bevensen“

Foto: Michalzik