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Rat der Hansestadt Uelzen: Kunst, Karriere und ein städtebaulicher Wettbewerb

  • Subtitle: Uelzen

Von Michael Michalzik

Uelzen. Letzte Sitzung des Rats der Hansestadt Uelzen in der alten Legislaturperiode. Am Montag ging es noch einmal um Themen von Reichweite. Große Debatten blieben dieses Mal allerdings aus – wobei Ratsvorsitzender Uwe Holst in bewährter Manier gradlinig durch die Tagesordnungspunkte steuerte.

Wichtige Personalie: Stadtbaurat Karsten Scheele-Krogull (seit 2013 im Amt) geht Ende Oktober in den Ruhestand. Mit vier Gegenstimmen und drei Enthaltungen sowie einer ungültigen Stimme bestimmte der Rat Dr. Andreas Stefansky zu seinem Nachfolger (Uelzener Nachrichten berichteten). Der 53-Jährige war nicht online zugeschaltet, sondern eigens angereist, um sich vorzustellen. Der gebürtige Dortmunder ist derzeit Bauamtsleiter in Friedberg. Er versteht sich nach eigenem Bekunden als Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis. Das Wohl seiner Mitarbeiter liege ihm besonders am Herzen, er wolle sein Team stets nach vorn bringen.

Stefansky hatte sich im Vorfeld gegen zehn weitere Bewerber durchgesetzt. An Uelzen reizt ihn die fassbare Größe sowie die derzeitigen Projekte und künftigen Herausforderungen: Klimaschutz, Mobilitätswende, Weiterentwicklung von Arbeit und Lebensqualität. Uelzen sei ein wichtiger und finaler Schritt für ihn, bekundete der Verwaltungsfachmann, der sich darauf freut, in den Norden zu ziehen – seine Lebenspartnerin arbeitet im Gesundheitsamt Hannover und würde sich freuen, vielleicht eine ähnliche Stelle in Uelzen zu finden: „Das passt wunderbar, im Gesundheitsamt gibt es eine freie Stelle, gleich bewerben“, riet Henning Tiedge (CDU).

Ohne Diskussion und bei vier Gestenstimmen angenommen: die Vorstellung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs mit Bürgerbeteiligung. Es geht um Hammersteinplatz, Herzogenplatz und das Gelände des alten Kreishauses. Mehrheitliche Meinung in den Bürger-Vorschlägen: Der Herzogenplatz soll seinen Charakter als Grünfläche behalten, aber aufgewertet werden. Für den Hammersteinplatz steht ebenfalls der Erhalt als Naherholungsfläche im Vordergrund. Viele Bürger können aber offenbar auf den Parkplatz verzichten: Gastronomie, Mobilitätszentrale, ein Hotel oder Wohnungen wurden dort vorgeschlagen. Das Areal des jetzigen Kreishauses, das frei wird, wenn die Kreisverwaltung ihren Neubau im kommenden Sommer bezieht, soll nach dem Willen der teilnehmenden Bürger neu bebaut werden. Die Vorschläge reichen vom sozialen Wohnungsbau bis zu Räumen für Dienstleistungen.

Jetzt wird nach dem Willen des Rats ein Wettbewerb für Städteplaner ausgeschrieben, in den die Vorschläge der Bürger einfließen sollen.

Uelzen bekommt die viel diskutierte Frauenstatue, die am Alten Rathaus aufgestellt werden soll: Der Rat entschied sich für den Entwurf von Claus Kobernuß, Ausbilder bei Leben leben. Die geplante Skulptur „Venuskogge“ soll eine künstlerische Kombination aus Venusspiegel und Kogge sein. Die 35.000 Euro teure Ausführung ist in Stahl verzinkt sowie Holz vorgesehen. Kobernuß empfiehlt eine Zusammenarbeit mit BBS und JVA, um die Skulptur zu fertigen.

Foto (Michalzik): Der scheidende Stadtbaurat Karsten Scheele-Krogull (rechts) gratuliert seinem frisch gewählten Nachfolger Dr. Andreas Stefansky.