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Die Essbare Stadt blüht wieder auf

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Der Frühling steht vor der Tür und damit auch die nächste Saison für die Initiative „Uelzen Essbare Stadt“. Zahlreiche Ehrenamtliche und Interessierte haben sich nun zum ersten Netzwerktreffen nach der Winterpause versammelt, um gemeinsam die Planung für das Jahr in Angriff zu nehmen. Eingeladen hatten dazu Gerard Minnaard von der Woltersburger Mühle, die Träger der Initiative ist, Katrin Puschmann und Theresa Brand. 

In einer kleinen Präsentation stellte Theresa Brand noch einmal dar, was in der Vergangenheit bereits in Uelzen „gewachsen“ ist. An insgesamt neun Orten in der Innenstadt sind Beete entstanden, die von den Mitgliedern der Initiative gepflegt werden: Am Ilmenauufer, am Schnellenmarkt, an der Doktorenstraße, an der Kaufhalle, an der Bahnhofstraße, am Stadtgarten, an der St.-Marien-Kirche, an der Johnsburg und in der Nothmannstraße kümmern sich die Beetpaten um Gemüse, Früchte, Kräuter und essbare Wildpflanzen. Und es sind weitere Beete geplant, wie Gerard Minnaard bei dem Treffen berichtet. „Die Sparkasse wird auch ein Beet aufstellen“, sagt der Vorsitzende erfreut. „Es ist toll, dass die Essbare Stadt immer weiterwächst.“

Dabei sind an diesem Tag auch einige Frauen aus der Flüchtlingsunterkunft an der Nothmannstraße. Sie kümmern sich seit dem vergangenen Jahr mit Katrin Puschmann einmal wöchentlich um die Beete in der Innenstadt (AZ berichtete). Auch aus dieser Zusammenarbeit ist in der Zwischenzeit etwas Neues gewachsen: Während der Winterpause haben die Frauen mit Theresa Brand und Katrin Puschmann einmal in der Woche Deutsch gelernt, was auch weiterhin mit Unterstützung der KVHS stattfinden wird. „Es ist zu sehen, wie sich die Frauen einbringen und sich in der Stadt engagieren“, findet Katrin Puschmann.

Insgesamt ist das Projekt ein Erfolg. Wo früher Müll und Kippen lagen, wachsen nun Weinranken und Himbeersträucher, blühen Blumen und leuchten Tomaten in der Sonne. Am dritten Mittwoch im Monat finden Beet-Treffen statt, bei denen gemeinsam gegärtnert, geerntet und probiert wird und zu denen jeder herzlich willkommen ist. „Immer wieder bleiben Leute stehen, stellen Fragen zu den Pflanzen und lernen so etwas über die Natur und die positiven Effekte der Essbaren Stadt“, berichtet Katrin Puschmann. Etwas, das ihr besonders am Herzen liegt: Der sorgsame Umgang mit der Umwelt und ein Verständnis für das, was um uns herum wächst und lebt.

Am Ilmenau-Ufer ist aus der Initiative sogar ein Generationsübergreifendes Projekt entstanden. Hier kümmern sich sowohl Kinder der DRK-Kita als auch Senioren aus der angrenzenden Wohneinrichtung um das Beet. Besonders für die Kinder ist auch das Thema gesunde Ernährung eine Bereicherung, das hier spielerisch und praktisch gelernt wird. Auch an der Doktorenstraße ist eine Kooperation gewachsen: Besucher der Lü 16 kümmern sich im Sommer um die Beete und gießen regelmäßig die Pflanzen vor Ort.

Auch für die kommende Saison gibt es jede Menge Ideen. So soll ein Beet mit essbaren Wildpflanzen bestückt werden, bemalte Steine und Schilder sollen Auskunft geben, was in den Beeten wächst und gedeiht. Auch Steine, die die Frauen aus der Nothmannstraße bemalt haben, sollen nach und nach in den Beeten verteilt werden und darauf aufmerksam machen, dass dort weder Hundekot noch Zigarettenkippen etwas zu suchen haben.

Los geht es am Mittwoch, 26. März, mit einer Pflanz-Aktion. Um 9:30 Uhr startet die Gruppe an der Nothmannstraße und arbeitet sich von dort in die Innenstadt vor. Interessierte sind herzlich eingeladen, an diesem Tag dazuzukommen. Ab April finden dann auch wieder regelmäßige Beet-Treffen statt. Wer bei der Initiative mitmachen oder sich einfach nur informieren möchte, kann sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. melden oder sich die Homepage nachhaltig-uelzen.de/essbare-stadt anschauen.

Foto: Woltersburger Mühle