Hansestadt Uelzen: Krippenbeiträge werden neu kalkuliert - Berechnungen im Sozialausschuss vorgestellt
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Uelzen. Seit 2016 gelten für die Krippenbetreuung in Uelzen stabile Elternbeiträge. Doch seither sind die Kosten stark gestiegen: Baupreise, Energie, Personal – alles wurde teurer. Gleichzeitig hat die Hansestadt viel in neue Kitas investiert: Die Kita Emsberg läuft seit einem Jahr, die Einrichtung in Veerßen ist in Bau und Groß Liedern wird saniert, weitere Neubauprojekte in Westerweyhe und an der Niendorfer Straße folgen. Die Stadtverwaltung hat am Donnerstag, 26. Juni, im Sozialausschuss eine neue Beitragsübersicht für die derzeit rund 240 Krippenplätze im Stadtgebiet vorgestellt. Höhere Beiträge sollen zum 1. August 2026 in Kraft treten.
Der Anteil der Eltern an den tatsächlichen städtischen Kosten der Krippen ist auf nur noch rund elf Prozent gesunken. Mit dem Haushalt 2025 wurde vom Rat der Hansestadt beschlossen, Kalkulationsmodelle zu erarbeiten, die eine dreißigprozentige Elternbeteiligung an den städtischen Kosten der Krippen gewährleisten. „Wir haben uns bei der Entwicklung der neuen Staffel eng am Verfahren der Gebührenberechnung aus 2016 orientiert. In ihren Grundzügen hat sich diese Staffel in den letzten Jahren bewährt“, erklärt Erster Stadtrat Dr. Florian Ebeling.
Die neue einkommensabhängige Beitragsstaffel beruht auf aktuellen Berechnungen: Ein Krippenplatz kostet der Stadt rund 1.347 Euro im Monat. Die neue Staffel ist in zwölf Einkommensstufen fein abgestuft, angepasst an Haushaltsgröße, Einkommen und Betreuungszeit. Wer mehr verdient, beteiligt sich stärker. Wer wenig hat, wird entlastet. Für Geringverdienende übernimmt das Jugendamt die Beiträge. „So bleibt die Krippenbetreuung für alle erreichbar – und zugleich finanziell tragbar für die Stadt“, erläutert der Erste Stadtrat. Das aktualisierte Kalkulationsmodell, das die zunächst vorgegebene Zielmarke von 30 Prozent Elternbeteiligung erreichen würde, sieht für eine achtstündige Betreuung je nach Einkommen Beiträge zwischen 404 und 690 Euro monatlich vor. Die Erhöhung würde unterschiedlich ausfallen und kann aufgrund der komplexen Berechnungsgrundlagen nicht pauschal genannt werden. Zwei Beispiele des Berechnungsmodells: Eine Familie mit vier Personen, Netto-Einkommen 4.172 Euro, sieben Stunden Betreuung müsste 162 Euro monatlich mehr zahlen. Eine Familie mit drei Personen, Netto-Einkommen 3.546 Euro, und sechs Stunden Betreuung ist von einer Erhöhung von 129 Euro betroffen.
Die Gebührenübersicht wird nun zunächst von den Fraktionen des Stadtrates beraten.
Eine Klausel soll künftig dafür sorgen, dass die Beiträge regelmäßig überprüft und nur bei spürbaren Abweichungen angepasst werden. Neben der neuen Staffel wurde auch die hierfür notwendige Beitragsrichtlinie überarbeitet. Fachbegriffe wurden ersetzt, Formulierungen modernisiert, unnötiger Juristensprech gestrichen. Statt von Sozialstaffeln und Gebühren ist nun von Beiträgen und Betreuungsplätzen die Rede. „Klarer und verständlicher soll die Richtlinie sein“, sagt Ebeling.
Der Rat der Hansestadt entscheidet voraussichtlich im September über die neue Beitragsregelung. In Kraft treten soll sie zum 1. August 2026.
Grafik (Hansestadt Uelzen): Beitragskalkulation 1.8.2026