Von Michael Michalzik
Uelzen. Zwei im Frühjahr in Uelzen begangene Bluttaten beschäftigen nach wie vor die Staatsanwaltschaft in Lüneburg. Noch steht nicht fest, in welchem Umfang Anklagen gegen die Verdächtigen erhoben werden, weil immer noch ermittelt wird. Der erste Vorfall, der wegen seiner Brutalität bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, hatte sich im April mitten in Uelzen ereignet. Eine in der Hansestadt wohnende polnische Staatsbürgerin war am späten Abend auf dem Gehweg laut Polizei von zwei Männern überfallen worden. Die Angreifer schlugen mit einem Baseballschläger sowie dem Griff einer Pistole auf die wehrlose Frau ein, die schwerste Augen- und Kopfverletzungen erlitt. Das Opfer soll eine gute Freundin der Ehefrau eines der Angreifer sein, die sich von ihm getrennt hatte. Noch in der gleichen Nacht wurde der 49-Jährige ausfindig gemacht. SEK-Beamte holten ihn und einen zweiten Mann (30) aus seiner Wohnung. Die beiden Verdächtigen sind ebenfalls polnische Staatsbürger. Gefunden wurden ein Baseballschläger, ein Gummiknüppel und eine Maske.
Einen Monat später wurde der 40-Jährige selbst Opfer eines brutalen Angriffs: Am späten Abend war er mit seiner 24 Jahre alten Begleiterin in der Goethestraße unterwegs, als zwei Männer das Paar attackierten. Mit einem Brotmesser wurde die junge Frau an Hals und Unterkiefer verletzt. Sie und der 49-Jährige wurden außerdem zusammengetreten. Auch in diesem Fall handelt es sich bei den Verdächtigen, die kurz nach der Tat in einer Wohnung in Uelzen festgenommen wurden, um polnische Staatsbürger.
Staatsanwältin Stephanie Wiechmann auf Anfrage der Uelzener Nachrichten: „Wegen der Tat vom April werden die Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung geführt.“ Wegen der zweiten Tat würden die Ermittlungen gegen zwei Beschuldigte wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung geführt.
„In beiden Verfahren dauern die Ermittlungen noch an. Insbesondere sind für die Tat vom April noch Spuren auszuwerten“, so die Staatsanwältin.
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