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Blaulicht

Nach tödlichem Tritt im Hundertwasserbahnhof: Tatverdächtiger schweigt nach wie vor

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Von Michael Michalzik

Uelzen. Es war eine Tat, die überregional für Abscheu und Entsetzen gesorgt hatte: Ein Mann will am Ende eines langen Arbeitstages in Hamburg einfach nur zurück zu seiner Familie nach Lüneburg. Doch vermutlich schläft der 55-Jährige im Zug ein – und wacht erst in Uelzen wieder auf. Dort irrt er in den frühen Morgenstunden des 14. Juli auf der Suche nach dem nächsten Anschlusszug durch den Hundertwasserbahnhof. Am Niedergang zum Gleis 301 kommt es zu einer zufälligen Begegnung mit einem 18-Jährigen, der in Uelzen wohnt.

Was der Lüneburger Familienvater nicht ahnen kann: Der junge Mann, der ihm auf der Treppe entgegenkommt, ist erst wenige Stunden zuvor aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, nachdem er den ganzen Samstag über durch Diebstähle und einen körperlichen Übergriff in Uelzen auffällig geworden war.

Was dann auf der Treppe geschieht, ist immer noch Gegenstand von Ermittlungen. Fest steht: Am Ende ist der 55-Jährige tot, nach Überzeugung von Polizei und Staatsanwaltschaft vom 18-jährigen Amine Y. die Treppe so brutal hinuntergetreten, dass er auf den Stufen einer schweren Kopfverletzung erliegt. Der mutmaßliche Täter will flüchten, doch Passanten halten ihn fest, bis die Bundespolizei ihn festnimmt.

Seitdem sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft, bestätigt Jan Christoph Hillmer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg, auf UEN-Nachfrage: „Es besteht weiterhin dringender Tatverdacht.“ Nach wie vor schweigt der Verdächtige: „Eine Einlassung zum Tatgeschehen seitens des Verteidigers ist nicht erfolgt“, erläutert Hillmer. Das Ermittlungsverfahren gegen den Beschuldigten ist noch nicht abgeschlossen.

Fotos: Michalzik