Suderburg Das im Jahr 1004 erstmals genannte Suderburg zählte laut Kreisarchäologe Dr. Mathias Hensch zur Zeit der Karolinger im achten und neunten Jahrhundert wahrscheinlich zu den wichtigsten Plätzen zwischen Aller und Elbe und war ein zentraler Platz der fränkischen Expansion im sogenannten Bardengau zur Zeit Karls des Großen (um 800).
Im Zuge weitergehender Forschungsmaßnahmen der Kreisarchäologie zur frühmittelalterlichen Herrschaftsstruktur im Raum Uelzen (8. bis 10. Jahrhundert n. Chr.) haben vor wenigen Tagen Studierende des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität Hamburg unter der Leitung von Professor Dr. Frank Nikulka und Lukas Eckert B.A. im direkten Umfeld der St. Remigius-Kirche in Suderburg geophysikalische Untersuchungen in der Flur „Im alten Hofe“ durchgeführt.
Mit einer sogenannten „Magnetometerprospektion“ sollte Hinweisen auf eine frühmittelalterliche Nutzung der Fläche und das mögliche Vorhandensein einer Befestigung des achten Jahrhunderts nachgegangen werden.
Bei der Magnetometerprospektion werden Abweichungen im Erdmagnetfeld gemessen, die durch archäologische Strukturen im Boden ausgelöst werden. Da beispielsweise verfüllte Gräben oder von Erdreich überdeckte Reste baulicher Strukturen unterschiedlich auf das lokale Erdmagnetfeld einwirken, lassen sich auf diese Weise unter günstigen Bedingungen unterirdische Siedlungsreste, Ofenstellen, Brandschutt oder auch Gräber nachweisen und in einer Art Karte (Magnetogramm) visuell darstellen. Die Magnetometerprospektion ist in der archäologischen Feldforschung von großer Bedeutung, denn sie stellt nicht nur eine schnelle und verhältnismäßig kostengünstige Methode der Befunderfassung dar, sondern kommt darüber hinaus auch ohne jegliche Bodeneingriffe aus und arbeitet damit vollkommen zerstörungsfrei.
Die Ergebnisse der Magnetometermessungen sollen Grundlage für die weitere Erforschung der Suderburg und ihres Umlandes während des Frühmittelalters bilden.
Foto: Landkreis Uelzen