Bad Bevensen: Der Traum von der Erdwärme ist vorbei - Gesellschaft für erneuerbare Energien offiziell aufgelöst
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Bad Bevensen. Um kurz nach 14 Uhr am Dienstag ist die Gesellschaft für erneuerbare Energien Bad Bevensen GmbH durch die Gesellschafterversammlung offiziell aufgelöst. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und Stadtdirektor Martin Feller sowie Bürgermeister Jürgen Schliekau folgen damit dem Beschluss des Stadtrates, der durch Intervention des Verwaltungsausschusses um acht Wochen verschoben wurde.
Mit 13 zu 12 Stimmen hatte der Rat der Stadt Bevensen den gemeinsamen Antrag von CDU sowie der Gruppe FDP/Großmann beschlossen, der das Aus des Projekts Geothermie in der Kurstadt besiegelte. Auch die vorgesehene Probebohrung wird nun nicht mehr stattfinden. Begründet hatten die Antragsteller den Schritt mit der desolaten Finanzlage der Stadt. Ein in letzter Minute eingebrachter, von SPD und Grünen unterstützter Vorschlag der Verwaltung, der eine Suche nach weiteren Gesellschaftern und damit einen zeitlichen Aufschub ermöglicht hätte, wurde mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt.
Die Abwicklung beginnt mit dem 1. Juni dieses Jahres. Der bisherige Geschäftsführer der Gesellschaft, Roland Klewwe, wird zum alleinigen Liquidator bestellt. Er wird die laufenden Geschäfte abwickeln, die Jahresabschlüsse aufstellen und das Liquidationsverfahren durchführen. Auch der Zuschussantrag der Gesellschaft muss mit ihrer Auflösung zurückgezogen werden.
Zwei Investoren hatten ihr Interesse bekundet, die Gesellschaft zu übernehmen, weshalb der Verwaltungsausschuss die Ausführung des Beschlusses des Stadtrates ausgesetzt hatte. Einer weiteren Aussetzung von zehn Wochen wie von einem der Investoren gewünscht, um einen Kauf der Gesellschaft zu prüfen, hat der Verwaltungsausschuss nicht zugestimmt. Der Investor hat daraufhin sein Übernahmeangebot zurückgezogen.
Das seit Jahrzehnten in der Kurstadt immer wieder angesprochene Projekt Erdwärme war in jüngster Zeit als Zukunftsthema angegangen worden. Unter der Regie der Gesellschaft für
erneuerbare Energien hätte 110 Grad heißes Solewasser im großen Stil aus mehreren Tausend Metern Tiefe gefördert werden und damit Bad Bevensen langfristig erhebliche Ersparnisse und Gewinne bescheren sollen. Jetzt ist der Zukunftstraum ausgeträumt.
Foto: Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf