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Hansestadt Uelzen gibt Einblick in die kommunale Wärmeplanung

  • Subtitle: Uelzen

Uelzen. Am vergangenen Dienstag lud die Hansestadt Uelzen zur Informationsveranstaltung über die kommunale Wärmeplanung ein. Rund 50 Interessierte folgten der Einladung ins Rathaus, weitere 30 nahmen online teil. Die Veranstaltung bot Gelegenheit, Fragen rund um die künftige Wärmeversorgung der Stadt zu stellen. „Mit der Wärmeplanung machen wir uns auf den Weg, die Wärmeversorgung der Zukunft in unserer Stadt strategisch zu steuern“, betonte Bürgermeister Jürgen Markwardt bei seiner Begrüßung.

Orientierung, keine Vorgaben
Die Wärmeplanung, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll, ist ein strategischer Kompass – keine Detailplanung, keine Verpflichtung. „Der Wärmeplan liefert noch keine Lösung für jedes Haus. Er ist eine Orientierungshilfe“, erklärte Patrick Nestler von der Klimaschutzagentur Niedersachsen. Wo und ob beispielsweise ein Wärmenetz entstehen wird, ist Teil eines längeren Prozesses. Die Wärmeplanung schaffe die Grundlage, um gezielt weitere Untersuchungen einzuleiten und die besten Lösungen für die jeweiligen Gebiete zu finden. Vom Land vorgegebenes Ziel ist es, die Wärmeversorgung bis 2040 klimaneutral zu gestalten.

Bestandsanalyse: Chancen und Herausforderungen
Die Bestandsanalyse für die Hansestadt zeigt, dass Handlungsbedarf besteht: 44 Prozent der Heizungen in Uelzen sind älter als 20 Jahre. Viele Haushalte stehen somit vor einem baldigen Austausch. „Hinzu kommt, dass 88 Prozent der Heizungen in Uelzen mit Gas betrieben werden – ein Anteil, der deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt von 67 Prozent liegt“, so Philipp Lieberodt des beauftragten Fachunternehmens Averdung aus Hamburg.Besonders hervorzuheben ist der überdurchschnittliche Anteil der Industrie am Gesamtenergieverbrauch: Zwei Drittel des Endenergiebedarfs entfallen auf Unternehmen.

Lieberoth machte zudem deutlich, dass der konzentrierte Wärmebedarf in Stadtbereichen und Teilen des Industriegebiets auf ein großes Potenzial für ein Wärmenetz schließen lässt. Welche Wärmequellen für die umliegenden Ortschaften geeignet sind, werde jeweils individuell zu betrachten sein.

Potenziale: Geothermie, Biomasse und Abwärme
Mit der Potenzialanalyse hat die nächste Phase der Wärmeplanung bereits begonnen. Erste Ergebnisse deuten auf interessante Möglichkeiten hin: Tiefen-Geothermie (Erdwärme) könnte mit ihren hohen Temperaturen gut für Wärmenetze genutzt werden können. Auch Biomasse ist vielversprechend. Besonders spannend ist die Frage, inwieweit sich industrielle Abwärme integrieren lässt. Hierzu sind in den kommenden Monaten Gespräche und Datenerhebungen mit lokalen Unternehmen geplant. „Der Bau von Wärmenetzen mit zentralen erneuerbaren Wärmeerzeugern birgt ein großes Potenzial für schnelle CO₂-Einsparungen“, erklärte Ralf Monecke, Koordinator für Kommunale Wärmeplanung der Stadt Uelzen.

„Wir werden regelmäßig über den Fortschritt der Wärmeplanung in den politischen Gremien berichten. Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen“, so Monecke. Eine öffentliche Abschlussveranstaltung ist für Mitte 2025 geplant, bei der die Ergebnisse der Wärmeplanung vorgestellt werden.  
Bürgerinnen und Bürger, die über einen Heizungstausch nachdenken, wurden ermutigt, frühzeitig mit den Planungen zu beginnen und das Beratungsangebot des Klimaschutzmanagements der Hansestadt in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen zu nutzen. Die Präsentationder Informationsveranstaltung ist auf der städtischen Website zu finden, ebenso wie FAQs zur Wärmeplanung und Gebäudeenergiegesetz: www.hansestadt-uelzen.de/waermeplanung.

Fotos: Hansestadt Uelzen