"Auf grünes Gras" - Ein Lied, extra für die Woltersburger Mühle komponiert
- Subtitle: Uelzen
 
Uelzen. „Auf grünes Gras wird Frieden uns sanft betten; ein neues Lied, ein neues Ziel, gemeinsam brechen wir die alten Ketten.“ So beginnt das neue Lied „Auf grünes Gras“, dass nun im Zuge eines Projekts der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers anlässlich des Evangelischen Kirchentags für die Woltersburger Mühle komponiert wurde. Musik und Text stammen aus der Feder von Til von Dombois, Popkantor der Landeskirche im Michaelskloster Hildesheim.
Zu finden ist das Ganze in einem neu herausgebrachten Liederbuch mit dem Titel „Komm, wir sing`n für den Frieden“. Darin werden die insgesamt acht Friedensorte, die über das Gebiet der Landeskirche Hannovers verstreut liegen und zu denen auch die Woltersburger Mühle zählt, mit Texten und einem jeweils speziell auf den Ort ausgerichteten und neu komponierten Lied vorgestellt. „Es war ein spannendes Projekt, aber auch etwas herausfordernd“, sagt Til von Dombios rückblickend. Denn in dem Lied soll der Charakter der Arbeit an den Friedensorten aufgegriffen werden. Auf dem Kirchentag sollen dann diese Friedenslieder gemeinsam mit allen Anwesenden gesungen werden.
Für ihn als Popkantor steht vor allem eins im Vordergrund: „Wir müssen Brücken schlagen und Lieder schaffen, die ein breites Publikum aus allen Altersklassen erreichen“. Das ist einer der Gründe, weshalb Til von Dombois neben „inspirierenden Gesprächen“ mit der Woltersburger Mühle, wie er selbst sagt, auch mit Autoren zusammengearbeitet hat, die keinen direkten theologischen Bezug haben. „Man muss auch Leute außerhalb der Bubble erreichen“, sagt der Popkantor, „damit auch wirklich alle andocken können.“ Oder, wie er es ausdrückt: „Es muss Lagerfeuer-tauglich sein.“
Als Grundlage für den Text dient die Geschichte der Brotvermehrung in Markus 6, 30-44. Darin versammelt sich eine Menschenmenge an einem öden Ort, um Jesus zuzuhören. Als sie sich setzen wollen, ist dort aber plötzlich grünes Gras – der öde Ort hat sich durch die Gemeinschaft in eine fruchtbare Umgebung verwandelt. „Das ist ein starkes Bild, das sofort in meinem Kopf entstanden ist“, berichtet der Musiker. „Da kommen viele Menschen zusammen und der Boden bietet die Grundlage dafür, dass es mit allen zusammen gut werden kann.“ Ähnlich auch die Woltersburger Mühle: Aus einem verfallenen Gelände ist in gemeinschaftlicher Arbeit ein fruchtbarer Ort geworden, an dem zahlreiche Projekte und Ideen verwirklicht werden.
Neben der Friedensarbeit liegt einer der Schwerpunkte auf Nachhaltigkeit und sozialen Miteinander. Hier haben Initiativen wie „Uelzen Essbare Stadt“ ihren Ursprung, eine Jugendwerkstatt bildet Anlaufpunkt für junge Menschen ohne Ausbildung. Til von Dombios, der zuvor nichts von der Woltersburger Mühle gehört hatte, ist fasziniert: „Ich bin beeindruckt von der Vielfalt“, sagt der Musiker. Um diese Faszination an andere weiterzugeben, hat er „Auf grünes Gras“ geschrieben.
Foto: Woltersburger Mühle