
Erster Spatenstich für Erweiterung der Feuertechnischen Zentrale: Landkreis und Hansestadt investieren in Schutz der Bevölkerung
- Subtitle: Uelzen
Uelzen. Der Landkreis Uelzen mit seiner Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) und die Hansestadt Uelzen mit ihrer Schwerpunktfeuerwehr betreiben in den Bartholomäiwiesen bereits seit vielen Jahren einen gemeinsamen Standort. Um für die zunehmenden Aufgaben im Brandschutz, der Technischen Hilfeleistung und im Bevölkerungsschutz möglichst gut vorbereitet zu sein, wollen sowohl der Landkreis als auch die Hansestadt den Standort im Rahmen eines gemeinsamen abgestimmten Projektes konsequent weiterentwickeln. Grundlage hierfür bilden umfangreiche Um- und Erweiterungsbauten, für die mit dem symbolischen ersten Spatenstich am heutigen Tag der offizielle Startschuss erfolgt ist.
„Die Ausschreibungen für die erforderlichen Tiefbauarbeiten sind vergeben. Daher ist es an der Zeit, die Baustelle nun auch offiziell zu eröffnen“, richtete sich Landrat Dr. Heiko Blume an die zahlreichen Gäste, die an der Feierstunde teilnahmen – unter ihnen auch viele Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung.
Blume würdigte die geplanten Arbeiten als wichtigen Schritt, um allen Menschen im Landkreis bei Unglücksfällen und Notständen schnellstmöglich die bestmögliche technische Hilfe zukommen lassen zu können. Schließlich sei und bleibe der Standort der zentrale Anlaufpunkt für die Ausbildung von ehrenamtlichen Feuerwehrkräften im Landkreis Uelzen sowie für die Wartung, Pflege und Instandhaltung von Fahrzeugen und Geräten aller Feuerwehren.
Der Landrat dankte in seiner Ansprache ausdrücklich allen an dem gemeinsamen Projekt Beteiligten und wünschte den Arbeiten einen reibungslosen und unfallfreien Verlauf. Details zu den die Feuerwehrtechnische Zentrale betreffenden Arbeiten nannte Blume ebenfalls:
Die FTZ ist der zentrale Anlaufpunkt für alle 109 Ortsfeuerwehren im Landkreis Uelzen für die Bereiche der Wartung und Pflege von Fahrzeugen bzw. Geräten und für die Ausbildung von 3.900 Mitgliedern der Einsatzabteilungen. Der Landkreis hält dort Sonderfahrzeuge sowie spezielle Einsatzmittel für den Bevölkerungsschutz vor.
Neben rund 50 ehrenamtlichen Kreisausbilderinnen und –ausbildern sind an der FTZ zurzeit fünf hauptamtliche Gerätewarte tätig, darüber hinaus ist eine Stelle im FSJ Brandschutz besetzt.
Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt im Bereich der Wartung und Pflege von Atemschutztechnik und Schlauchmaterial. Daneben erfolgen Reparaturen an Fahrzeugen, Pumpen und Geräten für alle Ortsfeuerwehren.
Die Atemschutzwerkstatt wird als Anbau an das Bestandsgebäude neu errichtet. Hierbei wird insbesondere den gestiegenen hygienischen Anforderungen an die Werkstatt zum Schutz der Mitarbeitenden Rechnung getragen. In der Werkstatt werden auch Chemikalienschutzanzüge und Messgeräte gewartet und geprüft. Im Anbau befinden sich ebenfalls Umkleide- und Sanitärbereiche für die Ausbildung an der Brandgewöhnungsanlage.
Im Bestandsgebäude erfolgen Umbauten, um eine strikte Schwarz-Weiß-Trennung für die Anlieferung und Abholung von Materialien durch die Ortsfeuerwehren zu ermöglichen. Dies kann bereits jetzt mittels Transpondern rund um die Uhr erfolgen. Im Bereich der bisherigen Atemschutzwerkstatt entstehen Sozial- und Büroräume für die Mitarbeitenden der FTZ und der Kreisausbildung, darüber hinaus neue Tür- und Fensteröffnungen, um die Innenstruktur zu optimieren. Nach Umsetzung der geplanten Baumaßnahme soll ein Atemschutzverbund analog des bereits bestehenden Schlauchverbundes für den gesamten Landkreis erfolgen.
Im einem separaten Neubau (ca. 1.000 Quadratmeter Nutzfläche) werden zehn zusätzliche Abstellplätze für Fahrzeuge neu errichtet. Alle neuen und vorhandenen Stellplätze werden mit einer zentralen Druckluftversorgung sowie EDV- und Stromanschlüssen für die Einsatzfahrzeuge versehen. In einem zentralen Baukörper entstehen im Erdgeschoss Lagerräume für die Fachzüge der Kreisfeuerwehr und die Kreisausbildung. Das Herzstück im Obergeschoss sind zwei zusammenschaltbare Unterrichtsräume für die Kreisausbildung.
Die An und Neubauten werden in Massivbauweise errichtet. Die Beheizung erfolgt über das bestehende Heizungssystem im An- und Bestandsbau und über Wärmepumpentechnik im Neubau. Ein Anschluss des geplanten Gebäudewärmenetzes der Hansestadt Uelzen ist möglich. Die Dachflächen im Bestand und am Neubau werden anteilig mit Photovoltaik belegt.
Zurzeit laufen bereits die Arbeiten zur Entwässerung des Baufeldes. Diese wird durch eine Flächendränge über die gesamte Bauzeit (insbesondere für die Tiefbau- und Rohbauarbeiten) vorgehalten. Ebenso wird für die Energieversorgung der zusätzlichen Gebäudeteile eine neue Trafostation installiert, die gleichzeitig mit einer Netzersatzanlage ausgestattet wird, um zu jeder Zeit eine durchgehende Stromversorgung der kritischen Infrastruktur der FTZ und der Hansestadt sicherzustellen. Das Gesamtbudget für die Maßnahme der FTZ beträgt ca. 14,5 Millionen Euro.
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der kompletten Maßnahme ist für Ende 2027 geplant.
Seitens der Hansestadt Uelzen würdigte der stellvertretende Bürgermeister Karl-Heinz Günther das Bauprojekt hinsichtlich der die Schwerpunktfeuerwehr Uelzen betreffenden Bereiche: „Wir investieren in moderne Ausstattung, sichere Abläufe und gute Bedingungen für unsere ehrenamtlichen Feuerwehrleute und das hauptamtliche Personal. Gleichzeitig ist dies eine Investition in die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger“, so Günther. Die Maßnahme bedeute darüber hinaus mehr Platz für Fahrzeuge, Technik und Mannschaft. Bis Ende 2027 stellt die Hansestadt für die sie betreffenden baulichen Maßnahmen rund 7,2 Millionen Euro bereit.
Kernstück ist die Vergrößerung der Fahrzeughalle: Vier neue Einstellplätze kommen hinzu, dazu Lagerräume, Arbeitsplätze und eine Kfz-Werkstatt. Im Obergeschoss entstehen weitere Flächen für Kleingeräte. Insgesamt wächst die Nutzfläche um 750 Quadratmeter.
Ein zweiter Baukörper ergänzt die Atemschutzwerkstatt. Dort werden künftig Atemschutzgeräte und Schutzanzüge gereinigt und gewartet. Ergänzt wird er durch Umkleiden und Sanitärräume im Obergeschoss sowie eine neue Schwarz-Weiß-Anlieferung und Ausgabe – also die Trennung von verschmutzten und sauberen Bereichen. Hier werden rund 220 Quadratmeter angebaut.
Auch Nachhaltigkeit fließt ein: Der Neubau erhält eine Photovoltaikanlage. Auch hier ist ein Anschluss an das geplante Gebäudewärmenetz der Stadt möglich Die Anbauten entstehen in Massivbauweise und passen sich optisch dem vorhandenen Gebäudekomplex an. Im Bestand selbst werden Umkleiden und Duschen erneuert, die Elektroanlage wird erweitert.
Foto: Landkreis Uelzen