Brandstifter schlägt Sonntag zweimal zu – Anlieger retten Pferde – mehr als 450.000 Euro Schaden – Feuerwehr übergibt Verdächtigen der Polizei
Jastorf. Zwei Scheunen ins Jastorf und Oetzendorf sind am späten Sonntagabend niedergebrannt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und hat einen 35-Jährigen im Visier, der bereits zuvor in Erscheinung getreten ist. Der entstandene Schaden liegt bei mehreren Hunderttausend Euro.
Gegen 21.15 Uhr brannte zunächst in Jastorf eine Pferdescheune. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der vordere Teil bereits vollständig in Flammen. In der 50 Quadratmeter großen Scheune standen mehrere Pferde, die von Anwohnern in Sicherheit gebracht wurden. Die Scheune brannte komplett aus, sodass ein Sachschaden von gut 50.000 Euro entstand. Auffällig: Zeugen beobachteten am Brandort einen Mann mit einem Motorroller.
Gegen 23.45 Uhr kam es fünf Kilometer weiter, in Oetzendorf, zu einem weiteren Großbrand. Ein 40 mal 25 Meter großer Scheunenunterstand mit mehreren darunter abgestellten landwirtschaftlichen Fahrzeugen war in Brand geraten. Bei Eintreffen der alarmierten Feuerwehr stand die Scheune bereits in Vollbrand. Der Schaden beträgt mehr als 400.000 Euro. Wieder fiel ein Mann mit einem Motorroller auf.
Einsatzkräften der Feuerwehr fiel in der Umgebung von Oetzendorf ein verdächtig wirkender Mann mit einem Motorroller auf. Die Feuerwehrleute hielten den Mann fest. Die Polizei, die bereits umfassende Fahndungsmaßnahmen eingeleitet hatte, nahm sich des Rollerfahrers an. Bei ihm handelt es sich um einen 35-Jährigen aus der Region, der bereits polizeilich in Erscheinung getreten ist. Aufgrund von weiteren Indizien wurde der Mann gegen 0.30 Uhr vorläufig festgenommen. Bei ihm wurde ein Alkoholwert von 1,8 Promille festgestellt.
Die Tatortgruppe der Polizei sicherte umfangreiche Spuren an den Tatorten. Die weiteren Maßnahmen und Ermittlungen auch bezüglich der genauen Brandursachen dauern an. Die Löscharbeiten dauern an und werden sich laut Feuerwehr bis in den Vormittag ziehen.
Im Einsatz waren die Feuerwehren Stöcken, Oetzendorf, Höver, Testorf, Molzen, Gollern, Hesebeck, Röbbel, Bad Bevensen, Barum. Außerdem war die DRK-Bereitschaft mit vor Ort.
Auch im benachbarten Landkreis Lüneburg gab es in der Nacht zum heutigen Montag ein Großfeuer: Die 46 Jahre alte Bewohnerin eines Bauernhauses in der Straße Bleckeder Moor wurde gegen 0.30 Uhr durch einen ausgelösten Rauchmelder wachund stellte eine starke Rauchentwicklung im Gebäude fest. Die Frau konnte mit ihrem Hund das Gebäude fast unverletzt verlassen. Durch die hinzugerufene Feuerwehr wurde das in Vollbrand stehende Haus gelöscht; ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude konnte verhindert werden.
Die Bewohnerin erlitt eine Rauchvergiftung und wurde für weitere Untersuchungen ins Klinikum nach Lüneburg gebracht. Die Polizei hat die Spurensicherung und Ermittlungen übernommen. Aktuell ist ein technischer Defekt als Brandursache nicht unwahrscheinlich. Der zu erwartende Sachschaden wird aktuell mit gut. 500.000 Euro beziffert. Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Foto: Feuerwehr