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Blaulicht

Nach Bluttat in Lüneburger Psychiatrie: Verdächtiger war laut Ermittlern schon zuvor straffällig

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Lüneburg. Nach der brutalen Attacke in einer psychiatrischen Klinik am frühen Freitagmorgen in Lüneburg mit zwei Todesopfern und mehreren Verletzten (Uelzener Nachrichten berichteten) kommen neue Details ans Licht. Wie Jan Christoph Hillmer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Lüneburg, auf Anfrage der UEN mitteilt, ist der Tatverdächtige bereits zuvor straffällig in Erscheinung getreten: „Der Beschuldigte weist strafrechtliche Voreintragungen im Bundeszentralregister auf, auch mit Gewaltbezug. Es handelt sich aber hierbei nicht um schwerwiegende Delikte, zuletzt etwa eine Körperverletzung im Bagatellbereich und eine Bedrohung.“

Nach Stand der Ermittlungen hatte sich der 21-Jährige am Tag vor der Tat selbst ins Psychiatrische Klinikum Lüneburg, Am Wienebütteler Weg, eingewiesen. Unvermittelt griff der Verdächtige dann mitten in der Nacht Mitpatienten und Pfleger an. Bei dem Angriff wurde ein 54 Jahre alter Mann, der ebenfalls Patient auf der Station war, durch Gewalteinwirkung auf den Hals getötet. Ein weiterer, 56 Jahre alter, Patient wurde so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus an seinen Verletzungen starb. Eine Krankenpflegerin im Alter von 61 Jahren wurde vom Tatverdächtigen schwer verletzt. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagen aus und bekam den 21-Jährigen nur mit Mühe unter Kontrolle, der mit Gegenständen nach den Beamten warf. Ein eingesetzter Polizeibeamter erlitt leichte Verletzungen. Der Verdächtige wurde mit Handschellen ins Polizeigewahrsam gebracht.

Inzwischen, so die Staatsanwaltschaft, sitzt der 21-Jährige in Untersuchungshaft. Hillmer: „Die Ermittlungen zu den Hintergründen und Motiven der Tat dauern noch an, derzeit liegen Erkenntnisse zum konkreten Tatauslöser nicht vor. Der Beschuldigte hat sich auch bisher nicht zur Tat eingelassen.“  Michael Michalzik

Symbolfoto: Adobe Stock