Theater-Ensemble „Uhl Stars“ macht einen „Kurswechsel“: Mit dem neuen Stück schlägt die Gruppe ernste Töne an
Uelzen. In einem großen Passagierflugzeug fällt auf dem Weg nach Rio über dem Atlantik ein Triebwerk aus. Die Chancen, das Ziel jetzt noch zu erreichen, stehen denkbar schlecht. Die Crew macht eine abgelegene Insel für eine sichere Landung aus. Doch dafür muss innerhalb kürzester Zeit der Kurs gewechselt werden.
An Bord der Boing 777 befindet sich jedoch ein CEO, der durch einen Kurswechsel viel zu verlieren hätte. Er instrumentalisiert eine Politikerin und einen sogenannten Experten, um die nötige Kurskorrektur zu verhindern. Es beginnt ein Spiel um Einfluss und Eitelkeiten, während die Uhr tickt.
Mit dem Stück „Kurswechsel“ wechselt auch das Theater-Ensemble „Uhl Stars“ seinen Kurs. Hat sich die Gruppe bisher mit Komödien wie „Horrornacht im Monsterhaus“ oder zuletzt „Was im Dorf geschieht“ einen Namen gemacht, so wird der Ton bei diesem Stück deutlich ernster.
„Kurswechsel ist eine Art Parabel und sie ist hochaktuell“, erläutert Autor und Regisseur Carsten Schlüter. „Ich wollte zeigen, welche gesellschaftlichen Mechanismen dazu führen, dass wir uns mit Veränderungen so schwer tun. Es geht darum, wer die Entscheidungen trifft, und wieso wir soviel Macht in die Hände von einzelnen legen, die am Ende nur ihre eigenen Interessen verfolgen.“
Für die „Uhl Stars“ ist das Stück ebenfalls eine Herausforderung. Susanne Brudna, die bisher auf resolute Frauen in Komödien abonniert war, musste sich erst an die Rolle der Bundestagsabgeordneten gewöhnen. „Soviel leere Worte sind überhaupt nicht mein Ding“, gesteht sie lachend. Anja Emrich spielt die unsichere Kapitänin des Flugzeugs, die eigentlich das Richtige tun will. „Das ist sicher keine Wohlfühl-Rolle“, erklärt sie. „Und einen unsympathischen Charakter zu spielen, erfordert Überwindung. Aber es ist auch spannend, sich in so eine Figur hineinzufühlen und herauszufinden, was sie antreibt.“
Darstellerisch sei „Kurswechsel“ wesentlich anspruchsvoller, erklärt Carsten Schlüter. „Und es ist toll zu sehen, wie die die Rollen mit jeder Probe vielschichtiger wurden“, so der Regisseur. „Jeder macht seine Sache großartig und es gibt viele, wahnsinnig intensive Momente“.
Dennoch ist der „Kurswechsel“ nicht dauerhaft. „Beim nächsten Stück im September darf wieder mehr gelacht werden“, verspricht Schlüter.
Termine:
Donnerstag, 6.3. / 20 Uhr
Samstag, 15.5. / 20 Uhr
Sonntag, 16.3. / 15 Uhr
Mittwoch, 19.3. / 20 Uhr
Freitag, 21.3. / 20 Uhr
Fotos: privat