Uelzen/Hannover. Auch wenn Niedersachsen ab dem 10. Mai schrittweise den Tourismus öffnen möchte: Die Probleme für Hotellerie, Gastronomie und Freizeitwirtschaft wiegen weiter schwer. Deswegen haben sich die touristischen Betriebe im Land zu einer besonderen Aktion entschieden, um auf ihre Nöte aufmerksam zu machen, wie Ulrich von dem Bruch, Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, mitteilt: Überall im Land werden am heutigen Donnerstag Hotels und Pensionen, Restaurants und Gaststätten weiße Bettlaken und Tischdecken aus den Fenstern hängen. Auch die Betreiber von Camping- und Wohnmobil-Plätzen machen mit. Vor dem Landtag in Hannover findet ab 12.15 Uhr eine zentrale Veranstaltung statt.
„Die jetzt von der Landesregierung angekündigte stufenweise Öffnung des Tourismus ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Ulrich von dem Bruch. Es mangele im Detail aber an Umsetzbarkeit und Klarheit. So seien tägliche Tests in Hotelbetrieben überhaupt nicht darstellbar.
Bei folgenden Punkten sehen die Interessenvertretungen der touristischen Betriebe in Niedersachsen Probleme:
- Bei den Freizeitparks soll eine Testpflicht neu eingeführt werden.
- Hotelgäste sollen sieben Mal wöchentlich getestet werden, so viel, wie keine andere Branchen-, oder Bevölkerungsgruppe in Deutschland.
- Die Landeskinderregelung in Zusammenhang mit dem Testgebot: Dass nur Gäste aus Niedersachsen empfangen werden dürften, sei realitätsfern.
- Die Frage stelle sich, wie Gäste aus Hotel Garni oder Pensionen verpflegt werden sollen, wenn die Innengastronomie erst zwei Wochen später öffnet.
Ulrich von dem Bruch: „Es sind viele, viele Fragen offen. Aus diesem Grund haben sich 20 Regionen und Verbände Niedersachsens zusammen geschlossen und zeigen Flagge. Wir fordern einen ständigen Dialog mit der Landesregierung.“ Der Tourismus sein in Niedersachsen ein wichtiger Faktor. 293.000 Arbeitsplätze sind damit verbunden.
Foto: Lüneburger Heide GmbH