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Landkreis Uelzen

Grünes Licht für die Landkreis-App - in Schritten

 |  Landkreis

Von Michael Michalzik

Uelzen/Landkreis. Der Landkreis Uelzen soll eine eigene App bekommen, um die Bevölkerung zeitgemäß aktuell zu informieren. Einem entsprechenden Antrag der SPD stimmte der Kreistag in seiner Sitzung am Mittwoch. Allerdings mit einer Einschränkung: Die erwartet aufwändige Entwicklung soll schrittweise erfolgen. So hatte es zuvor der Kreisausschuss empfohlen, der Kreistag schloss sich nun an.

Die Uelzener SPD-Kreistagsfraktion hatte den Antrag gestellt, eine Landkreis-Uelzen-App entwickeln zu lassen: Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Sie kann unstrittig nicht nur für Unternehmen, sondern auch für unsere Kommunen hilfreich sein. Die Menschen in unserer Region können davon nur profitieren. Daher sollte auch der Landkreis Uelzen die Chancen nutzen und der Bevölkerung mit der Einführung einer Landkreis-Uelzen-App ein weiteres und zeitgerechtes Angebot machen“, hieß es zur Begründung des Antrags.

„Aus Sicht meiner Fraktion machen Alleingänge einzelner Kommunen hier keinen Sinn. Die Digitalisierung bietet genau die Chancen, die wir für eine gemeinsame Fortentwicklung unserer Region in diesem Bereich benötigen. Der Kreistag hat im Haushalt 2021 freie Mittel für derartige Projekte eingestellt - und es ist an der Zeit, sie auch zu nutzen“, hatte SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Dobslaw gegenüber den UEN erklärt.

Auch über mögliche Inhalte hatten sich die Sozialdemokraten bereits Gedanken gemacht. Darin sollen wichtige Informationen der jeweiligen Gemeinden oder des Landkreises abrufbar sein. Auch einen gemeindeübergreifenden Veranstaltungskalender soll es geben, ebenso ein Mitteilungsportal für Mängelmeldungen, touristische Inhalte, eine Karte mit Rad- und Wanderwegen, das - kommunales Ratssystem, Jobportal für regionale Unternehmen, Möglichkeit zur Anforderung des Anruftaxis, ein Vereinsportal, in dem sich Vereine kurz vorstellen können, sowie Vorstellung von Innovationsprojekten und Klimaschutztipps. 

Es ist in der Tat sinnvoll und notwendig, zunehmend Informationen und Leistungen digital per Apps anzubieten, hält die Kreisverwaltung fest. Dies entspreche dem Nutzerverhalten und der Nutzererwartung. Die Verwaltung sieht dieses Projekt Landkreis-App als Teil der Digitalisierungsstrategie. Die App als solche und auch die im Antrag angesprochenen Inhalte können nicht isoliert betrachtet und bearbeitet werden, da es Wechselbeziehungen zu diversen bereits laufenden, beziehungsweise jetzt startenden Projekten hat.

 

Es gebe bereits heute zahlreiche Internetauftritte und Apps, so die Verwaltung, die die erwähnten Inhalte darstellen, allerdings nicht immer nur auf die Grenzen des Landkreises bezogen und teilweise gewerblicher Art. Einige Dörfer verfügten bereits über ähnliche Apps oder überlegen deren Entwicklung, teilweise gebe es auch hier schon gewerbliche/private Apps. Auch auf der Internetseite des Landkreises Uelzen seien digitale Apps in der Anwendung oder es werde auf sie hingewiesen (Corona-Warnapp, Mobilitäts-App „Wohin du willst“). Weitere seien insbesondere vom awb, im Projekt „Smarte Landregion“, im Tourismus und im Bereich Fachkräftemarketing (mit Jobportal) in der Planung. Auch das „Open-Kreishaus“ wird digitale Angebote für die Menschen im Landkreis ermöglichen. 

Die komplette Erstellung einer umfassenden Landkreis-App in einem Schritt sei jedoch ein extrem komplexes und zeitaufwändiges Projekt, das intensiver Recherchen, Klärung rechtlicher Fragen und Vorbereitungen bedarf und mit den derzeitigen Kapazitäten nicht zu entwickeln ist, betont die Verwaltung. Aufgrund der Komplexität der darzustellenden Themen und Akteure empfiehlt die Verwaltung deshalb, das Thema weiter zu verfolgen und schrittweise immer mehr Apps anzubieten und sichtbar auf der Internetseite des Landkreises zu integrieren, solange noch keine eigene Landkreis-App im app-Store verfügbar ist. In einem nächsten Schritt soll eine einheitliche Landkreis-Uelzen-App erstellt werden, welche die bis dahin bestehenden Angebote bündelt und darüber hinaus um weitere, noch zu entwickelnde eigene Angebote ergänzt wird. Dabei soll eine Abstimmung mit den Kommunen und weiteren Akteuren erfolgen.

Foto (Michalzik): Der Landkreis Uelzen soll eine eigene App bekommen.